- 08.03.2018

Hoffmann: Darum war der Kahlschlag nötig

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Hoffmann und Frank Wettstein, der zurzeit einzige Vorstand des HSV, erläutern aktuell die Entscheidungen des gestrigen Abends und heutigen Vormittags in einer Pressekonferenz. Hoffmann erklärte, dass die Entlassung von Heribert Bruchhagen das Resultat vieler Gespräche im Aufsichtsrat gewesen sei. „Wir sind zu der Auffassung gekommen, einen Impuls zu setzen“, sagte Hoffmann. Er selbst sei einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt worden. Bei der Suche nach einem neuen Vorstands-Boss gehe es vor allem darum, den bestmöglichen Kandidaten auszuwählen. „Eile ist nicht geboten“, sagte Hoffmann. „Es gibt keinen Grund für uns, hektisch zu werden. Wir sind im Moment gut aufgestellt.“ Der neue Aufsichtsrats-Boss, der vom 1. Februar 2003 bis zum 16. März 2011 selbst die operativen Geschäfte des HSV geführt hatte, gab zu verstehen: „Wir werden nicht den Fehler der vergangenen Jahre machen, sofort eine neue Lösung auf einer Position zu präsentieren.“ Dennoch brauche man „so schnell wie möglich einen Neustart, um am Ende für die neue Saison einen wettbewerbsfähigen Kader zu haben“. Sportlich sei man trotz der Entlassungen von Bruchhagen und Sportchef Jens Todt gut aufgestellt, erklärte Hoffmann und erwähnte neben Vorstand Wettstein auch Bernhard Peters, der als Direktor Sport des HSV die Geschäfte im Nachwuchsbereich leitet. Hoffmann unterstrich, dass man sich auf der Suche nach einem neuen Sportchef befindet, der als Sportvorstand mit größeren Machtbefugnissen ausgestattet werden soll. Das Entlassungs-Gespräch, das Hoffmann am Donnerstagmorgen mit Bruchhagen geführt hatte, sei „sehr vernünftig“ gewesen, wie der Aufsichtsrats-Boss erläuterte: „Es wird von keiner Seite ein Foulspiel geben.“ Die Mannschaft ist über den Kahlschlag auf der Führungsebene bereits informiert worden. Das erklärte Frank Wettstein, der auch deutlich machte: „Ich trage zwar zurzeit die alleinige Verantwortung für den Vorstand, hege auf Dauer aber keine Ansprüche auf dieses Amt.“ Trainer Bernd Hollerbach stärkte Wettstein den Rücken: „Stand heute halte ich einen Trainerwechsel für nicht möglich.“ Todt habe er telefonisch über seine Entlassung informiert. „Er war gefasst und hat seine Hilfe weiter angeboten“, erklärte Wettstein. „Er schien von der Entscheidung nicht überrascht gewesen zu sein.“ Wettstein unterstrich derweil die Aussagen Hoffmanns. „Es gibt kein Zeitlimit für die Verpflichtung eines Sportvorstands“, sagte er. „Wir laufen keine Gefahr, dass der HSV auseinanderfliegt.“ Mit Investor Klaus-Michael Kühne habe man sich über die Entlassung von Todt nicht ausgetauscht, versicherte Wettstein.