20-Millionen-Star: „Der HSV ist mein Verein – aber hat nicht auf mich gebaut“
Es gibt sie immer wieder, diese Geschichten, wohl bei jedem Verein: Ein Talent wurde in der Jugend falsch eingeschätzt und hat dann woanders Karriere gemacht. So war es auch bei Ermedin Demirovic.
Der ist mittlerweile ein Bundesliga-Starstürmer, wechselte im Sommer für 20 Millionen Euro Ablöse von Augsburg (15 Saisontore) nach Stuttgart (aktuell fünf Treffer). Beim HSV wurde der Bosnier, der in Hamburg geboren wurde, verkannt und floh 2014 in die U17 von RB Leipzig. „Ich habe damals immer wieder gehört, dass nicht auf mich gebaut werde, dass ich auf der Kippe stehe, zu langsam sei, mir etwas Neues suchen oder aufhören solle, mich auf die Schule konzentrieren müsse“, erzählte Demirovic jetzt dem „Abendblatt“. Dabei wäre er liebend gern geblieben. „Ich bin HSV-Fan. Der HSV ist mein Verein. Ich leide mit, wenn ich sehe, dass sie in der Zweiten Liga spielen und es nicht schaffen, wieder hochzukommen.“Für den 26-jährigen Torjäger ist es „etwas ganz Besonderes und eine große Zusatzmotivation“, unter „Legende“ Sergej Barbarez für Bosnien und Herzegowina zu spielen. Schon als Kind sei er „ein großer Fan von ihm" gewesen. „Wir haben viele Spiele von ihm gesehen und haben auch beim Training vor der Kabine auf ihn gewartet. In meiner Familie waren alle HSV-Fans. Jetzt ist Sergej Barbarez mein Trainer. Das ist eine krasse Story“, sagte Demirovic dem „Abendblatt“ vor dem Nations-League-Spiel am Samstag in Freiburg gegen Deutschland.