- 23.02.2017

Coach Markus Gisdol vor dem Bayern-Kracher: „In unserer Situation ist es egal, gegen wen wir spielen”

Am Sonnabend (15.30 Uhr) muss der HSV zum wohl schwersten Auswärtsspiel der Saison nach München reisen. Coach Markus Gisdol spricht vor dem Match beim Rekordmeister über…

die Personalsituation: seit zwei, drei Wochen haben wir die Grippewelle im Team. Mussten die Woche improvisieren. Ich hoffe, dass bis zum Wochenende nichts gravierendes mehr auftritt. Werden gegen München die beste Mannschaft auf den Platz stellen. Niemand wird geschont.

das Spiel gegen Bayern: Vielleicht ist es in Zukunft ein Spitzenspiel. Aktuell trennen uns tatsächlich Welten. Natürlich wissen wir, dass die letzten Ergebnisse von uns gut waren und Bayern etwas in der Liga gestrauchelt hat. Aber den Fehler zu machen, und Bayern zu unterschätzen, den werden wir nicht machen. Bayern ist nach wie vor die beste Mannschaft in Deutschland. Aber wir haben den notwendigen Mut.

taktische Variante: Jede Mannschaft muss entscheiden, was am besten passt. Als Trainer hat man Überlegungen, was aus Trainersicht taktisch Sinn macht. Man muss immer abwägen zwischen Analyse des Gegners und was verträgt eine Mannschaft.

Arbeit der Vorgänger: Unser Spiel hat nichts mit der Vergangenheit zu tun. Ich habe keine Angst vor einem Schlag von den Bayern.

Ausfälle: Stand heute gehe ich davon aus, dass Papadopoulos nicht spielt. Bei Hunt war es eine Vorsichtsmaßnahme, er wird heute wieder einsteigen. Bei Gregoritsch typische Reaktion nach seiner Verletzung. Haben ihn geschont, habe aber große Hoffnungen, dass er spätestens morgen wieder belastbar ist. Bei Bobby Wood sieht es auch wieder besser aus, aber die Chance steht 45 zu 55 Prozent, dass er rechtzeitig fit wird. Auch Nicolai Müller macht gute Fortschritte.

Nachspielzeit: Das trainiert man gar nicht. Habe die Diskussionen mitbekommen. Das ist eine Qualität der Bayern. Es ist ja kein Zufall, dass es die Bayern in solchen Momenten immer schaffen. Wir versuchen ohne Wechsel und Fouls durchzukommen, damit der Schiedsrichter rechtzeitig abpfeift.

Robben: Ich spreche mit den Spielern darüber. Aber es gibt einfach Weltklasse-Spieler, die kann man nicht immer stoppen, die kann man nicht 90 Minuten lang verteidigen. Das ist ein besonderer Reiz, das als Team zu lösen. Ein einzelner Spieler kann da nur wenig ausrichten.

Fairness in der Liga: Ich habe keine Meinung dazu und auch keinen Kopf, um darüber nachzudenken. Wir haben andere Sorgen.

Elfmeterliste: Durch Regeländerung dachte man, dass mehr Tore bei Elfern fallen. Schon verwunderlich, dass in dieser Saison insgesamt immer weniger Elfmeter reingehen. Wir haben die Reihenfolge unserer Schützen nun intern festgelegt und geregelt.

Erfahrungen als Trainer gegen die Bayern: Wir haben ein mal einen Punkt geholt und waren ein Mal kurz davor, einen Sieg zu holen. Es ist ein Reiz, die Bayern auch mal zu packen. In München wäre es umso schöner.

Anspannung: Wir haben keine besondere Anspannung. Für uns ist es unerheblich, ob wir gegen die Bayern spielen oder andere Mannschaften. In unserer Situation ist es egal gegen wen wir spielen.

Lasogga: Pierre muss durch eine Talsohle gehen. Er hat sich eine schwere Muskelverletzung im Trainingslager zugezogen. Er musste mit Vorsicht aufgebaut werden und er ist jetzt einfach hinten dran. Es zählt das Leistungsprinzip. Wer es gut macht, wird ja nicht verbannt. Pierre lässt sich in keiner Einheit hängen und ist super in der Kabine. Wenn er so weitermacht, wird er wieder spielen und seine Tore machen.