- 17.08.2017

So reagiert Gisdol auf die Kühne-Kritik

Einen Tag nach der deutlichen Kritik von Investor Klaus-Michael Kühne an Leistung und Einstellung der Hamburger Profis im Pokalspiel in Osnabrück (1:3) sowie der Forderung an Markus Gisdol, „mehr an der Mannschaft zu arbeiten“ und sie „zu fordern und zu einem Team zu formen“, meldet sich vor dem Liga-Auftakt gegen Augsburg am Sonnabend der HSV-Coach zu Wort. Bei der Pressekonferenz sprach Geburtstagskind Gisdol (48) über…

… drei Wünsche, wenn ihr sie hätte: „Mir fällt nur einer ein: Der HSV ist mir sehr stark ans Herz gewachsen, es waren aufregende Monate. Was uns guttun würde, wenn die ganzen negativen Dinge und der Pessimismus um unseren Klub in den Hintergrund rücken würden. Das schlägt auf die ganze Stimmungslage. Vielleicht bin ich blauäugig, aber das wäre eine große Entwicklung.“

… seinen Geburtstag: „Wir stecken mittendrin im Umzug, meine Familie kommt ja nach Hamburg. Wir haben zusammen gefrühstückt, mein kleiner Sohn wird mir etwas malen. Aber ich mache um diesen Tag auch kein Fass auf, da reicht ein kurzer Glückwunsch.“

… die Kritik von Investor Kühne: „Das finde ich gar nicht schlimm, das entspricht dem, was wir auch miteinander besprechen. Ich verstehe seinen Ärger, seine Sorgen und seine Wünsche. Ich kann die Aufregung über die Aussagen nicht nachvollziehen, ich empfinde das weder als Kritik noch als schlimm. In der Transferphase gibt es das eine oder andere Gespräch mehr, weil wir ihn einbinden müssen und das auch wollen.“

… seinen Rückhalt bei Kühne und beim HSV: „Was in der Vergangenheit war, kann ich nicht beurteilen. Ich spüre nicht den Ansatz, dass ich nicht den Rückhalt von Herrn Kühne oder den Verantwortlichen habe. Wir arbeiten sehr gut und eng zusammen.“

…die Konsequenzen aus dem Pokal-Aus: „Ich habe nicht gesagt, dass es welche gibt. Es gab eine harte Analyse, der jeder einzelne Spieler standhalten musste. Das ist doch klar. Das haben wir sauber und gründlich beleuchtet. Wir werden die richtigen Schüsse ziehen und werden eine andere Mannschaft gegen Augsburg sehen als zuvor in Osnabrück.“

… die Motivation der Spieler: „Müsste ich vor dem Bundesliga-Start einen Spieler motivieren, dann würde der ganz sicher nicht spielen.“

… die Bedeutung des Auftaktspiel: „Es ist der Start, den wollen wir gut bestreiten. Aber es ist auch nicht mehr oder weniger.“

… den Heimvorteil: „Wir haben in der vergangenen Saison mit dieser Mannschaft gezeigt, dass wir starke Leistungen zeigen und Spiele gewinnen können. Natürlich setzen wir auf die Heimstärke.“

… die Personalsituation: „Filip Kostic hat einen guten Eindruck gemacht, da bin ich sehr zuversichtlich, dass er für die Startelf zur Verfügung stehen könnte. Auch Albin Ekdal ist ein Kandidat. André Hahn und Aaron Hunt haben zuletzt individuell trainiert, aber ich bin guten Mutes, dass wir sie rechtzeitig hinbekommen.“

… Zugang Rick van Drongelen: „Zwei Wochen ist er jetzt da – und ich würde ihm jederzeit zutrauen, auch zu spielen. Es ist erstaunlich, wie er sich von Anfang an präsentiert hat, wie er auftritt. Ein guter Typ, schon sehr beliebt bei den Kollegen. Da haben wir den richtigen Riecher gehabt.“

… seine Vorfreude auf die auf die Saison: „Die ist natürlich groß! Auf einige Nebengeräusche hätten wir lieber verzichtet, aber ab Sonnabend um 15.30 Uhr ist scheißegal, was vorher war. Und das werde ich meinen Spielern auch so sagen.“

… die geplatzten Vertragsgespräche mit Nicolai Müller: „Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns und als Trainer würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn wir ihn über die Saison hinaus an den HSV binden könnten. An dem Punkt stehen wir gerade.“

… sein Saisonziel: „Es wäre ein Riesenschritt, wenn es uns gelingt, in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln, spielerisch und auch taktisch. Daran arbeiten wir entsprechend hart.“