- 17.10.2017

Kommentar: Im Tor wählt Gisdol nur das kleinere Übel

Eines vorweg: Ich kritisiere nicht, dass Trainer Markus Gisdol an Christian Mathenia festhält, obwohl dem Torwart zuletzt in Mainz (2:3) sowie zuvor schon in Hannover (0:2) gravierende Fehler unterlaufen sind. Mathenia hat Kredit verdient, nachdem er auf der Zielgeraden der Vorsaison großen Anteil an der Rettung hatte. Allen voran mit einer überragenden Leistung im letzten Spiel gegen Wolfsburg (2:1). Es wirkt allerdings so, als würde sich Gisdol bei der Wahl seines Stammkeepers nur für das kleinere Übel entscheiden. Keiner der HSV-Bosse spricht es offen aus, aber überall ist zu hören, dass sich Julian Pollersbeck nicht aufdrängt. Man sei negativ überrascht von der körperlichen Verfassung des U21-Europameisters, heißt es. Und auch nicht zufrieden mit seinen Trainingsleistungen. Fitness und Mentalität sind Themen, mit denen man sich vor der Verpflichtung eines Spielers beschäftigt! Stellt sich die Frage: Warum haben die HSV-Bosse ihn für 3,5 Millionen Euro gekauft? Wenn der Ersatzmann nicht einmal dann als Option für die Startelf taugt, obwohl der erste Torwart in einem Formtief steckt, dann hat man bei der Besetzung dieser wichtigen Rolle im Kader alles falsch gemacht.

Matthias Linnenbrügger