Hoffmann: Das muss der neue Boss können
In einem Interview auf der Homepage des HSV hat Bernd Hoffmann Stellung zur Entlassung von Heribert Bruchhagen bezogen. "Wir haben die jüngste Vergangenheit intensiv zur Analyse der Gesamtlage genutzt und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir die Neuausrichtung des HSV jetzt unmittelbar beginnen müssen", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende.
Er hab zu verstehen dass er Bruchhagen keineswegs als Hauptschuldigen für die aktuelle Krise sehe. "Zu der aktuellen Gesamtlage haben eine Vielzahl von Ursachen und Entwicklungen über Jahre beigetragen. Heribert Bruchhagen trug zuletzt als Vorstandsvorsitzender die Hauptverantwortung, was er selbst ja auch immer wieder betont hat. Es ist keine Trennung im Streit. Heribert Bruchhagen hat sich stets schützend vor unseren Klub gestellt. Ihm war und ist sehr daran gelegen, dass der HSV die aktuelle sportliche Talsohle überwindet." Ob die neuerliche Unruhe die Restchancen auf den Klassenerhalt reduziere? Hoffmann antwortet: "Für uns als Aufsichtsrat geht es um das Gesamtwohl der HSV Fußball AG. Wir sehen die Notwendigkeit zur Entwicklung einer Strategie, die den HSV langfristig stabilisiert und in bessere Zeiten führen soll. Der Vorstand bleibt dank Frank Wettstein operativ voll handlungsfähig." Zur Nachfolge von Bruchhagen könne er sich erst äußern, "wenn wir den Prozess der Nachfolgersuche beendet haben. Ich werde Ihnen kein Datum und auch keine Namen nennen. Wir erstellen ein konkretes Anforderungsprofil und starten einen geordneten Prozess, mit dem wir den besten Kandidaten für den HSV finden wollen. Wir müssen mit den Erfahrungen der Vergangenheit und mit dem Blick auf die Zukunft unseres Klubs dahin kommen, dass wir nicht die schnellste oder namhafteste Lösung präsentieren, sondern die richtige". Das Anforderungsprofil für einen Vorstandsvorsitzenden werde man nicht öffentlich diskutieren, "sondern es mit höchster Priorität intern behandeln. Klar ist aber natürlich, dass wir uns intensiv mit der Persönlichkeit der potenziellen Kandidaten und mit ihrer Managementfähigkeit beschäftigen werden. Ziel muss es zudem sein, eine Person zu finden, die langfristig die Neuausrichtung des HSV steuern kann". Die Neuordnung des Aufsichtsrats - Hoffmann löste Michael Krall als Vorsitzenden ab - sei ohne Streit abgelaufen. "Wir hatten im Aufsichtsrat sehr intensive und offene Diskussionen, die wir zu allen Punkten mit einstimmigen Entscheidungen abschließen konnten. In Anbetracht meiner Erfahrung im Profifußball hat der Aufsichtsrat mich - ebenfalls einstimmig - gebeten, die Neuausrichtung des HSV maßgeblich mit voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat die interne Umstellung mit mir als Vorsitzenden und Max-Arnold Köttgen als Stellvertreter einstimmig beschlossen. Michael Krall bereichert das Gremium weiterhin als Aufsichtsratsmitglied."