Randale: Waren es Krawalltouristen?
Neun Menschen sind bei den Ausschreitungen im Volksparkstadion verletzt worden. Nach dem 1:2 gegen Hertha BSC hatten sich mehrere Anhänger im Block der Ultras untereinander geprügelt.
Ein versuchter Platzsturm einiger Vermummter wurde von den Ordnungskräften und der Polizei unterbunden. Mehrere Randalierer wollten danach über den Zugang an der Ostseite der Arena ins Stadioninnere eindringen. Das verhinderten die Sicherheitskräfte. Dabei kamen Schlagstöcke und Pfefferspray zum Einsatz. Einige Randalierer wurden am Rande eines Trainingsplatzes festgesetzt, um ihre Personalien aufzunehmen. HSV-Vorsitzender Frank Wettstein vermutet Krawalltourismus zu den Heimspielen der Norddeutschen. „Neben einigen Mitgliedern von HSV-Ultragruppen haben unsere Fachleute und die Polizei viele Unbekannte gesehen, die noch nie negativ in Erscheinung getreten sind. Das deutet auf eine Art Krawalltourismus hin, gegen den wir massiv vorgehen werden“, sagte Wettstein. Der HSV will Stadionverbote gegen Randalierer aussprechen. „Wer Leib und Wohl von Spielern, Mitarbeitern, Fans, sogar Familien und Kindern derartig gefährdet“, sagte der amtierende Vereinschef Wettstein, „den wollen wir hier auch nicht mehr sehen.“ Aufgrund des Gewaltpotenzials drohen zum bis Saisonende Hochsicherheitsspiele. „Das werden wir sehr genau mit der Polizei besprechen. Die wenigen Aggressoren haben auf jeden Fall dafür gesorgt, dass wir im Vergleich zum Heimspiel gegen Mainz keine Reduktion der Maßnahmen vornehmen können. Leider“, meinte Wettstein.