Stuttgarts Finanz-Boss warnt den HSV
Den VfB Stuttgart erwähnt HSV-Präsident Bernd Hoffmann gerne, wenn es darum geht, aufzuzeigen, dass man sich aus der 2. Bundesliga wieder zurückkämpfen kann.
"In einer ganz schwierigen Situation 2016 haben sich die Stuttgarter nach dem Saisonende sowohl vom Vorstand Sport als auch vom Präsidenten gezeigt", erinnerte Hoffmann an die Entlassungen von VfB-Präsident Bernd Wahler und Sportchef Robin Dutt, um Parallelen aufzuzeigen. "Der Sportchef ist erst zwei Monate später, am 15. Juli, vom VfB verpflichtet worden. Und dennoch haben die Stuttgarter alle Transfers abgewickelt und eine Mannschaft zusammenbekommen, mit der sie direkt wieder aufgestiegen sind." Alles richtig. VfB-Finanzvorstand Stefan Heim formuliert im Gespräch mit dem "Hamburger Abendblatt" dennoch eindringliche Warnungen an den HSV. "Der Abstieg war kein Schuss vor den Bug, sondern ein Schuss in den Bug", sagt er. "Wir mussten zunächst alles um 40 Prozent herunterfahren", führt Heim aus. "Der Abstieg hat uns rund 40 Millionen Euro gekostet." Dem VfB habe dabei extrem geholfen, dass man ganz im Gegensatz zum HSV finanziell auf einigermaßen gesunden Beinen stand. "Sehr wichtig war für uns, dass wir eine Lizenz für die Zweite Liga ohne Auflage und Bedingungen erhalten haben", sagt Heim. "Dadurch ist man natürlich in einer ganz anderen Verhandlungsposition mit Spielern und Vereinen. Man hat keinen so extremen zeitlichen Druck dass man Spieler kurzfristig verkaufen muss, um etwaige Auflagen oder Bedingungen der DFL zu erfüllen." Der HSV, der bis Dienstag seine Lizenzunterlagen für die Zweite Liga bei der Deutschen Fußball Liga einreichen muss, wird hingegen voraussichtlich sehr harte Auflagen auferlegt bekommen. Ob der Verein dem guten Beispiel des VfB folgen kann, ist daher ungewiss. In Stuttgart wurde übrigens kein Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle entlassen, jeder Angestellte verzichtete aber auf 40 Prozent seines Gehalts.