- 25.10.2018

Magath: Über den neuen HSV-Trainer muss ich den Kopf schütteln

Der frühere HSV-Profi, Coach und Manager Felix Magath schwingt sich zum Kritiker Nummer eins auf, wenn es um den Klub seines Herzens geht. Zuletzt hatte er Christian Titz hart attackiert, doch so richtig happy ist er auch nach der Entlassung des Trainers nicht. „Ich werde erst zufrieden sein, wenn der Klub wieder in der 1. Liga spielt. Der Hamburger SV wird immer größer sein als einzelne Personen. Egal, in welcher Position diese arbeiten. Heute neigen Trainer dazu, uns in der Öffentlichkeit ,Märchen‘ zu erzählen. Zum Beispiel, dass der Torwart 50 Meter vor dem Tor stehen soll, um ein zahlenmäßiges Übergewicht zu schaffen“, ätzte Magath in der „Bild“ noch einmal in Richtung Titz, ehe er dessen Nachfolger Hannes Wolf aufs Korn nahm: „Diese Entscheidung habe ich mit einem Kopfschütteln registriert. Warum seit einiger Zeit in der Bundesliga überwiegend Nachwuchstrainer verpflichtet werden, ist nur schwer nachvollziehbar. Jugend-, Amateur- und Profi-Fußball sind für mich drei komplett verschiedene Paar Schuhe. Auch ein erfahrener Profitrainer kann nicht aus dem Stand eine Topjugendmannschaft umgehend zur Meisterschaft führen. Umgekehrt halte ich das auch für äußerst schwierig.“ Warum er das so einschätze? „Weil im Trainer-Beruf wie in jedem anderen Job Erfahrung unglaublich wichtig ist. Was denken Sie, wofür sich die Klubbosse entscheiden würden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herz-Operation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat? Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der das schon 1000-mal gemacht hat, jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat? Und der HSV ist eine permanente Operation am offenen Herzen.“