Ex-HSV-Profi Karsten Bäron: Deswegen sagte er Bayern und Hoeneß dreimal ab
In 138 Spielen stand Karsten Bäron zwischen 1992 und 2001 für den Hamburger SV auf dem Platz und weckte dabei auch immer wieder Begehrlichkeiten des FC Bayern. Am Ende wurde aus dem Transfer nichts, dreimal sagte Bäron den Münchnern und Uli Hoeneß ab.
Nun erklärte der inzwischen 46-Jährige, warum.
„Das war natürlich auch für ihn ungewöhnlich, da der FC Bayern für viele Spieler in Deutschland nach wie vor das Maß aller Dinge ist”, sagte Bäron gegenüber Sport1 zu dreifachen Absage an den scheidenden Bayern-Boss, der am Freitag als Präsident zurücktritt. Bäron zu den Verhandlungen: „Ich hatte auch ein sehr gutes Gefühl bei den Gesprächen mit ihm. Ich war aber damals ein sehr junger Mann, der im Profifußball sehr schnell eine feste Größe beim HSV geworden ist. Ich hab mich in Hamburg auch einfach wohlgefühlt und war hier mit meiner Familie wirklich zuhause. Das wollte ich nach längeren Überlegungen einfach nicht aufgeben”, sagte er.
Einmal hatte Bäron den Bayern in Person von Hoeneß sogar schon zugesagt, am Ende zog er zurück. „Sportlich wäre es sicherlich sehr reizvoll beim FC Bayern gewesen”, sagte Bäron. „Auf der anderen Seite haben wir ja beim HSV auch wirklich keinen schlechten Fußball gespielt. Ich habe in einer tollen Stadt gewohnt, die Fans sind unfassbar gut und ich habe mich wohl gefühlt”, schwärmte er. „Das sind Dinge, die ich mir überlegt habe. Ich glaube auch, dass das Hoeneß irgendwie imponiert hat, dass ich da meinen Weg gegangen bin.”
Bäron lobte Hoeneß in dem Gespräch für seine Art und Weise, als Funktionär mit Profis umzugehen. „Er war ein fairer und angenehmer Gesprächspartner, der auf vor allem auf Ehrlichkeit gesetzt hat. Das hat mir schon damals imponiert”, so Bäron, der seine Karriere wegen hartnäckiger Knieprobleme beenden musste, gegenüber dem Sportsender. Auf Bitte des Beraters kamen die Bayern zu einem Abschiedsspiel, Hoeneß sagte sofort zu. „Ich bin Uli Hoeneß sehr dankbar. Es war für mich damals überhaupt keine einfache Situation und ich finde es großartig, wie er sich für andere einsetzt. Das gibt es leider viel zu selten - vor allem im Profifußball.