- 16.04.2020

Europa-Wahnsinn! HSV-Triumph gegen Manchester City


Ex-Hamburger Kompany kann das 0:1 von Paolo Guerrero nicht verhindern. (Foto: Witters)
Bald soll es wieder losgehen. Die DFL plant den Neu-Start der Liga für Anfang Mai, dann wird es wieder ernst für den HSV im Kampf um den Aufstieg.
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Heute vor elf Jahren kämpfte der HSV im UEFA-Cup um den Einzug ins Halbfinale. Gegner damals war Manchester City, die sich mit einem Ex-Hamburger gegen die 3:1-Hinspielniederlage stemmten.
Der HSV reist am 16. April 2009 mit der Gewissheit ins „City of Manchester Stadium“, dass man alle Auswärtsspiele im bisherigen Wettbewerb für sich entschieden hat. Das 3:1 aus dem Hinspiel verleiht zusätzlich Zuversicht. Manchester City ist in der Liga abgeschlagen von den europäischen Plätzen und im FA-Cup war bereits in Runde drei Schluss. Die letzte Chance der Skyblues die Saison noch zu vergolden, besteht also im UEFA-Cup. Der HSV zieht sich zu Beginn zurück und lässt City kommen, das mit dem im Hinspiel verletzten Ex-Hamburger Vincent Kompany anfängt. Die erste Angriffswelle der Engländer überstehen die Gäste mit etwas Glück. Auf der Gegenseite sitzt gleich der erste Versuch. Eine Flanke von Jonathan Pitroipa legt Ivica Olic geschickt für Sturmpartner Paolo Guerrero ab. Dieser vollstreckt eiskalt zur Führung, das kann auch Kompany nicht mehr verhindern (12.). Das Spiel scheint vorentschieden, doch nur wenige Minuten nach der Führung des HSV verwandelt Elano einen äußerst strittigen Handelfmeter - 1:1. Es keimt noch einmal Hoffnung auf. Elano setzt noch im ersten Durchgang einen Freistoß an die Latte, der HSV sollte gewarnt sein. Der zweite Durchgang beginnt gleich mit einem Nackenschlag für die Rothosen. Filipe Caicedo profitiert von einem Ausrutscher von Michael Gravgaard und davon, dass der Schiedsrichter eine Abseitsstellung übersieht. Der Mann aus Ecuador bleibt vor Frank Rost souverän und trifft zur Führung (50.). Es fehlt noch ein Tor zur Verlängerung und der HSV wankt gewaltig. Doch er fällt nicht. Nach einem wiederholten Foul an Mladen Petric fliegt City Innenverteidiger Richard Dunn vom Platz (75.). City drückt weiter auf den erlösenden Treffer, doch der HSV hält stand und zieht in Halbfinale ein. „Nach dem 1:2 wurde es nochmal eng, allerdings waren beide Treffer der Engländer irregulär. Unterm Strich sind wir zufrieden, dass wir weiter sind“, resümiert Boss Dietmar Beiersdorf nach Abpfiff. „Wir trinken jetzt vielleicht ein Bier, dann geht’s ins Hotel und dann denken wir schon wieder an das Spiel Sonntag gegen Hannover“, sieht auch Trainer Martin Jol das Ganze sehr gelassen. Die MOPO titelt am nächsten Tag: "Marsch nach Istanbul geht weiter!" Auf dem Weg ins Finale nach Istanbul steht zunächst allerdings Werder Bremen im Weg. Innerhalb von 19 Tagen treffen die Nordrivalen gleich viermal aufeinander. „Trotz aller Verletzungen oder Sperren – wir wissen, dass wir die Möglichkeit haben, Großes zu erreichen. Das gibt uns so viel Kraft. Das soll auch gegen Bremen so sein“, gibt sich Top-Stürmer Petric bereits nach dem Weiterkommen gegen City kämpferisch. Doch anstelle der großen Feierlichkeiten steht am Ende der 19 Tage die große Tristesse beim HSV. Zuerst steht das Pokal-Aus (2:4 n. E.), dann das Aus im UEFA-Cup, trotz Hinspielsieg in Bremen und wegen einer ominösen Papierkugel (1:0, 2:3). Zu guter Letzt auch die Pleite in der Liga (0:2). Der HSV qualifiziert sich am Ende dennoch für die neue Europa League. Das folgende Finale wird im eigenen Stadion stattfinden und erneut verzückt der HSV die Fans im internationalen Geschäft, auch wenn es am Ende gegen Fulham ganz knapp nicht für das Endspiel reichen soll. (mab) Aufstellung HSV: Frank Rost - Dennis Aogo, Michael Gravgaard, Joris Mathijsen, Jerome Boateng - Marcell Jansen, David Jarolim, Piotr Trochowski (72. Mladen Petric), Jonathan Pitroipa - Paolo Guerrero, Ivica Olic