- 17.04.2020

Wie HSV-Trainer Hecking erstmals in die Bundesliga aufstieg


HSV-Trainer Dieter Hecking gelang vor 14 Jahren erstmals der Aufstieg in die Bundesliga – damals mit Alemannia Aachen. (Foto: Witters)
Mit dem HSV erhofft sich Trainer Dieter Hecking den Aufstieg in die Bundesliga. Eine Bierdusche bei der Aufstiegsfeier wäre keine Premiere mehr für den 55-Jährigen: Zum ersten Mal gelang Hecking heute vor genau 14 Jahren der Sprung in die Bundesliga – als er mit Alemannia Aachen eine ganze Stadt in großen Jubel versetzte. Seine aktive Karriere ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal vier Jahre her, als Dieter Hecking mit 40 Jahren den Trainerjob bei Alemannia Aachen übernimmt.
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Beim SC Verl in der Regionalliga Nord hat er bereits erste Erfahrungen gesammelt, bevor er den VfB Lübeck übernimmt und ihn von der Regionalliga in die 2. Bundesliga führt. Nach dem Abstieg 2004 erklärt Hecking dort seinen Rücktritt und schließt sich Alemannia Aachen an. In Aachen soll Hecking erneut der Aufstieg gelingen – diesmal aber in die Bundesliga. Eine große Herausforderung, zumal er mit Aachen nicht nur in der 2. Liga, sondern auch im UEFA-Cup antritt, nachdem die Alemannia im Vorjahr das Pokalfinale gegen den Deutschen Meister Werder Bremen verloren hatte. Gleich in seiner ersten Saison sorgt Hecking mit Aachen für Aufsehen, feiert international unter anderem Siege gegen den OSC Lille oder den AEK Athen. Nur der Aufstieg in die Bundesliga gelingt nicht, man wird in der Liga nur Sechster mit einem deutlichen Rückstand auf das Aufstiegs-Trio Köln, Duisburg und Frankfurt. Eine Saison später soll die Saison besser ausgehen für Hecking und sein Team. Gemeinsam mit dem VfL Bochum setzt sich Aachen schon früh in der Saison an der Tabellenspitze ab, der Vorsprung auf die Konkurrenz wird von Spieltag zu Spieltag größer. Am 17. April 2006 kommt es schließlich zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams – an einem Montagabend, bei Flutlicht in Aachen. Hecking und seine Gastgeber sind vor diesem Spiel Tabellenführer mit 61 Punkten, Bochum lauert zwei Zähler dahinter. Dass Hecking diese Begegnung gegen Bochum mit 0:2 verliert, hat er bereits im Vorfeld erahnt. "Man kann es der Mannschaft nicht verübeln, wenn es in die Hose gehen würde", sagt er am Tag vor der Partie. Denn: Weil die Verfolger Greuther Fürth (0:1 in Saarbrücken), der Karlsruher SC (1:1 gegen Offenbach) und der SC Freiburg (0:0 in Ahlen) allesamt nicht gewinnen, feiern sowohl Alemannia Aachen als auch der VfL Bochum gemeinsam den vorzeitigen Aufstieg in die Bundesliga – einen Tag vor dem direkten Duell. Das Spiel am 17. April 2006 wird zu einer gemeinsamen Aufstiegsfeier der beiden Teams. Tommy Bechmann (13.) und Zvjezdan Misimovic (83.) sichern dem VfL einen Auswärtssieg und damit die Tabellenführung in der 2. Bundesliga, doch von Traurigkeit ist an diesem Abend in ganz Aachen nichts zu spüren. "Das ist der Wahnsinn. Vier Spieltage vor Schluss aufzusteigen, und dann noch auf dem Tivoli bei dieser Stimmung, das ist riesig", jubelt etwa der Bochumer Marcel Maltritz. Und Hecking kündigt trotz der Aachener Niederlage euphorisch an: "Jetzt lassen wir die Sau raus!" Lange bleibt Hecking nicht auf der Bundesliga-Trainerbank in Aachen sitzen. Bereits nach drei Spieltagen beendet er seinen Vertrag vorzeitig, um ein Angebot beim Ligakonkurrenten Hannover 96 anzunehmen. Jeweils rund drei Jahre verbringt er anschließend in Hannover, Nürnberg, Wolfsburg und Gladbach, bevor er sich im Sommer 2019 dem HSV anschließt. Während er bei seinen Stationen zuvor vor allem zumeist den Abstieg aus der Bundesliga zur Aufgabe hatte, soll er nun das wiederholen, was ihm heute vor 14 Jahren gelungen war. Hecking hat es geschafft, die Alemannia nach 36 Jahren wieder zurück in die Bundesliga zu führen. Und das will ihm nun auch mit dem HSV gelingen. (rmy)