- 21.04.2020

Holtby macht HSV Hoffnung und rechnet ab


Lewis Holtby bejubelt seinen Treffer zum 1:0. (Foto: Witters)

Während der HSV darauf hinarbeitet, endlich wieder wichtige Punkte für den Aufstieg zu sammeln, befand man sich vor zwei Jahren am entgegengesetzten Ende der Tabelle. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg musste dringend ein Sieg her, um den Glauben an den Bundesliga-Klassenerhalt aufrecht zu erhalten.

Es geht um alles an diesem 21. April 2018 Der SC Freiburg auf Rang 16 hat acht Punkte Vorsprung auf den HSV. Eine Niederlage der Hamburger würde wohl die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt auslöschen. Es steht viel auf dem Spiel und das scheinen auch die Spieler zu spüren. Nervös startet der HSV in die Partie gleich mehrfach verhindert Julian Pollersbeck den Rückstand. Christian Titz ist an der Seitenlinie die Anspannung anzusehen. Mit einem 0:0 geht es in die Kabine.

Aus dieser kommt eine komplett neue Mannschaft. Die Halbzeitansprache scheint zu wirken. Mutig geht der HSV in die Zweikämpfe und traut sich auch offensiv etwas zu. Für die Erlösung sorgt Lewis Holtby, zuvor noch unter Bernd Hollerbach und Markus Gisdol aussortiert, blüht er unter Titz wieder auf. Nach einem wunderbaren Sololauf bleibt er vor dem Freiburger Keeper Alexander Schwolow cool und netzt zum 1:0 ein (54.). Der HSV lebt! Und ist besser. Der Aufreger der Partie ist ein Platzverweis für Caglar Söyüncü, der nach einem Einsteigen gegen Filip Kostic die zweite Gelbe Karte sieht. Eine harte Entscheidung, die den Freiburgern nach Schlusspfiff sehr auf den Margen schlägt. „Wenn es eng wird, stehen sie zusammen. Das war schon immer so. Das war auch schon in Karlsruhe so“, giftet Freiburgs Präsident Fritz Keller in Richtung des HSV und des Schiedsrichtergespanns, die kurz vor dem Platzverweis gegen Freiburg Matti Steinmann hatten davonkommen lassen: „Ich hatte Glück, dass ich nicht vom Platz gestellt wurde“, weiß auch der Mittelfeldmann.

Aber nicht nur die Freiburger hatten nach dem Spiel etwas Frust abzubauen. Lewis Holtby musste auch noch einige Worte loswerden: „Wenn mir Vertrauen gegeben wird, dann zahle ich das mit Vertrauen zurück“, erklärt der Siegtorschütze. „Es war ein schwieriges Dreivierteljahr, ich musste mir einiges anhören. Wenn man ehrlich miteinander umgeht, dann wird auch ehrlich aufgestellt. Deswegen freut es mich, dass harte Arbeit endlich wieder belohnt wird“, lässt er noch eine Spitze in Richtung der Titz-Vorgänger folgen. Aber der Blick richtet sich schnell wieder nach vorne: „Der Sieg fühlt sich richtig gut an. In Wolfsburg haben wir das nächste Finale. Psychologisch gesehen wäre ich jetzt lieber nicht der Gejagte, sondern der Jäger“, gibt sich Holtby kämpferisch.

Tatsächlich gelingt ausgerechnet beim Ex-Hamburger Bruno Labbadia ein wichtiger Erfolg (3:1). Der HSV ist auf zwei Punkte an Wolfsburg dran. Die Hoffnungen leben wieder. Der große Dämpfer folgt am 32. Spieltag. Mit 0:3 geht der HSV in Frankfurt baden. Am letzten Spieltag hat man den Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand. Zwar gewinnt der HSV sein letztes Spiel gegen Gladbach (2:1), doch auch Wolfsburg gelingt ein Sieg im Heimspiel gegen Köln und so schicken am Ende Labbadias Wölfe den HSV doch noch in die Zweite Liga. (mab)

Aufstellung HSV: Julian Pollersbeck – Dennis Diekmeier, Kyriakos Papadopoulos, Gideon Jung, Gotoku Sakai – Matti Steinmann (74. Albin Ekdal), Filip Kostic, Lewis Holtby, Luca Waldschmidt (56. Bobby Wood), Tatsuya Ito (87. Bakary Jatta) – Aaron Hunt