- 25.04.2020

Last-Minute-Sieg! HSV feiert Erlösung im Abstiegskampf


Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff ist groß bei Torwart Richard Golz und Carsten Kober. (Foto: Witters)

Mit Abstiegskampf und Last-Minute-Rettungen kennt sich der HSV bestens aus. Auch heute vor 28 Jahren gastierten die Rothosen zum Abstiegskrimi beim MSV Duisburg. Ein Sieg im Duell der abstiegsgefährdeten Teams könnte bereits zu einer Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt führen.

Nachdem die erste Hälfte der Hinserie eigentlich sehr positiv für den HSV verlaufen war – man hatte sogar gegen die Bayern gewinnen können – folgte im zweiten Teil der Absturz. Von Platz drei bis auf Rang 16 ging die Reise der Hamburger. Mit viel Mühe haben sich die Rothosen in den letzten Wochen ein kleines bisschen Luft verschaffen können, doch weiterhin trennt den HSV nur ein Punkt von den Abstiegsrängen. Der MSV Duisburg ist punktgleich mit Dynamo Dresden auf Rang 17, dem ersten von insgesamt vier Abstiegsplätzen in dieser Bundesliga-Saison.

Am 25. April 1992 steht für den HSV einiges auf dem Spiel. Die Anspannung ist überall zu spüren. Dem seit Mitte der Rückrunde neuen Trainer Egon Cordes scheint es vor diesem Spiel endlich gelungen zu sein, dem HSV etwas Stabilität verliehen zu haben. Doch wie schon häufiger tut sich der HSV schwer. Nicht grundlos hat man neben Dynamo Dresden die schwächste Offensive der Bundesliga: Lediglich 29 Treffer gelangen den Hamburgern in den ersten 33 Spielen.

Auch in der 34. Partie gibt es zunächst keine Anzeichen dafür, dass sich diese Statistik deutlich verbessern könnte. Mit einem 0:0 geht es in die Halbzeit. Auch im zweiten Durchgang tun sich die beiden Teams schwer. Das Tor will einfach nicht fallen und so geht die Partie torlos auf die Zielgerade. Doch dann folgt die Erlösung für den HSV.

Auf Zuspiel von Harald Spörl trifft Libero Frank Rohde (80.) zum 1:0 für den HSV. Große Steine purzeln den Spielern von den Herzen, als Schiedsrichter Aron Schmidhuber endlich ein letztes Mal in die Pfeife bläst. Jubelnd sinken die Rothosen zu Boden. Eine Seuchensaison schein doch noch ein gutes Ende zu finden – denn tatsächlich rettet sich der HSV zwei Spieltage vor Schluss. Ein 1:1 in Bremen reicht, um auch in der nächsten Saison erstklassig zu spielen. Duisburg hingegen erwischt es. Die 0:1-Niederlage am letzten Spieltag gegen Vize-Meister Borussia Dortmund besiegelt das Schicksal der Meidericher. (mab)

Aufstellung HSV: Richard Golz – Dietmar Beiersdorfer, Carsten Kober, Frank Rohde – Waldemar Matysik, Detlev Dammeier, Armin Eck, Jürgen Hartmann, Harald Spörl – Richard Cyron (71. Thomas von Heesen), Nando (57. Herbert Waas)