Bjarne Thoelke: Der Ex-HSV-Profi, den fast keiner kennt
Bjarne Thoelke und Mergim Mavraj vor dem Testspiel gegen Antalyaspor. (Foto: Witters)
Ein Jahr lang stand Bjarne Thoelke beim HSV unter Vertrag, in einem Pflichtspiel hat er kein einziges Mal für die Profis gespielt. Hauptsächlich, weil er die meiste Zeit verletzt war - nicht zum ersten Mal in seiner Karriere.
"Ich hatte immer viel mit Verletzungen zu tun“, erzählt Thoelke etwas geknickt im „Kicker“-Interview. Seine ersten Schritte im Profi-Bereich machte der Innenverteidiger beim VfL Wolfsburg. Sein Förderer dort war ein ehemalige HSVer: „Es gibt viele Trainer in der Jugend, die mich da unglaublich unterstützt haben, natürlich ist Felix Magath der, der mir die Chance gegeben hat, im Profibereich zu spielen und natürlich gehört er auf die Liste derer, die mich hier hingebracht haben." Doch häufige Verletzungen verwehrten ihm letztendlich den Durchbruch.
Nach sechs Bundesligaspielen wurde er an Dynamo Dresden ausgeliehen. Auch nach der Leihe konnte er nicht Fuß fassen in Wolfsburg. Über den Umweg Karlsruhe landete Thoelke 2017 schließlich in Hamburg. Ausgerechnet vor der Abstiegssaison schloss er sich den Rothosen an, musste aber das meiste von der Tribüne aus verfolgen. Trotzdem verbindet er auch viel Positives mit seinem Jahr beim HSV: „An sich habe ich viele gute Erinnerungen, weil wir hatten echt eine coole Truppe, wo wir uns super verstanden haben.“ Aber: „Man hat schon gemerkt, es waren viel Wechsel, viel Absprachen, die nicht gestimmt haben. Viele Situationen, in denen man das Gefühl hatte: Eigentlich muss man zusammenstehen, alle gemeinsam und manchmal war es so, dass man zwei Lager hatte. Da war die Mannschaft, teilweise das Trainerteam und der Staff, der dazu gehört und dann hat man welche die im Präsidium oder Manager, wo es dann irgendwie nicht gestimmt hat. Aber das war jetzt nur ein kleiner Faktor. Dadurch hat man gemerkt, es ist viel Unruhe drin, hat man ja auch an den vier Trainern gesehen, die wir hatten.“
Als Hauptgrund für den Abstieg möchte Thoelke die Unruhen aber nicht verantwortlich machen. „Wo es am Ende dran gelegen hat, kann ich auch nicht genau sagen.“
Seit Sommer 2018 steht er bei Admira Wacker in Österreich unter Vertrag. Ihm blieb ihn zunächst das Verletzungspech treu, doch nun ist er wieder vollkommen fit. Nach 16 Einsätzen im Vorjahr wartet Thoelke nun also auf den Neustart der Liga, um sein Comeback zu feiern.