Ex-HSV-Star kämpft gegen Rassismus: „Meine Aufgabe, bis ich tot bin“
Für den HSV schnürte Jimmy Hartwig zwischen 1978 und 1984 die Fußballschuhe, wurde dort drei mal Deutscher Meister und gewann 1983 den Europapokal der Landesmeister. Während seiner Zeit beim HSV wurde Hartwig als zweiter afroamerikanischer Spieler nach Erwin Kostedde 1979 für die deutsche Nationalmannschaft nominiert.
„Erwin und ich waren damals die Türöffner, auch wenn es viele Vorbehalte gab“, sagte Hartwig in einem Interview mit der „Welt“. Der Sohn eines amerikanischen Soldaten und einer deutschen Mutter machte von Beginn an rassistische Erfahrungen in Deutschland. „Ich wurde in diesem Land schon angespuckt und oft rassistisch beleidigt.“ Trotzdem lebe er weiterhin gern in Deutschland: „Ich halte es schon seit 66 Jahren aus. Nur: Solange es kein Umdenken gibt, solange gibt es Rassismus.“ Den Kampf gegen eben diesen sieht der ehemalige HSV-Profi als seine Lebensaufgabe: „Das ist meine Aufgabe, bis ich tot bin.“ Der 66-Jährige engagiert sich mittlerweile in de Kommission „Gesellschaftliche Verantwortung“ des DFB. „Ich gehe in die Landesverbände und spreche Missstände an. Klare Kante, das ist meine Welt. Solche Typen wie ich werden doch gebraucht.“