HSV-Idol Uwe Seeler zur Final-Niederlage 1966: „Wunde bleibt ewig“
Uwe Seeler sieht dem deutschen Achtelfinalspiel bei der Fußball-EM gegen England mit Zuversicht entgegen, weil die Briten ihn bisher eher enttäuscht haben. „Zwei Tore, sieben Punkte - das ist ein kleines Kunststück der englischen Mannschaft gewesen.
Sie haben mich bei dieser EM noch nicht überzeugt“, sagte der DFB-Ehrenspielführer dem „Hamburger Abendblatt“ (Montag) vor dem Klassiker am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und Magenta TV) in London.
„Englands Auftritte waren bisher doch recht fehlerhaft, jetzt kommt es darauf an, ob sie das gegen uns abstellen können“, meinte der 84 Jahre alte Ex-Profi des Hamburger SV. Umgekehrt habe allerdings auch die DFB-Auswahl zuletzt gegen Ungarn (2:2) „viel, viel Glück gehabt. Wenn wir die Hürde England nehmen wollen, müssen wir uns gewaltig steigern. Aber das wissen ja alle“, betonte „Uns Uwe“ Seeler.
Noch immer tief sitzt der Stachel, wenn er an die unglückliche 2:4-Niederlage im WM-Finale 1966 zurückdenkt, als er gegen England selbst auf dem Platz stand. Das vom Schweizer Referee Gottfried Dienst in der Verlängerung anerkannte Tor zum vorentscheidenden 3:2 durch Geoff Hurst wurmt den einstigen Torjäger noch heute.
„Dienst war ja ein guter Schiedsrichter, aber im Finale hat er uns verpfiffen“, urteilte er. Heute würde das so genannte Wembley-Tor „natürlich durch den Videobeweis und die Torlinientechnik entlarvt werden, aber so weit waren die Jungs damals eben noch nicht", befand Seeler und betonte: „Immer noch ärgerlich, diese Wunde bleibt ewig."