Corona-Spielzeiten kosten HSV-Konkurrent Werder Mega-Summe!
Die beiden Corona-Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 haben bei Werder Bremen zwei Jahresbilanzen gehörig verhagelt. In der ersten Pandemie-Saison erwirtschaftete der Bundesliga-Absteiger ein Minus von 23,8 Millionen Euro.
Für 2020/21 steht ein Minus von 8,8 Millionen Euro in den Büchern.
„Als Werder Bremen hatten wir Corona und lagen auf der Intensivstation. Diese konnten wir aber mittlerweile verlassen, die laufende Saison ist durchfinanziert, wenn wir bald wieder mehr Zuschauer zulassen dürfen", sagte Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Sonntag bei der Mitgliederversammlung im Weserstadion.
Filbry räumte vor rund 1000 stimmberechtigten Mitgliedern eigene Fehler ein: „Vor zwei Jahren haben wir für uns für ein sportliches Wagnis entschieden, im Nachhinein eine falsche Entscheidung.“ Abgepuffert wurde das drastische Minus durch eine Mittelstandsanleihe, die 18 Millionen Euro in die klammen Kassen der Hanseaten spülte.
Auch Sport-Geschäftsführer Frank Baumann gab Fehleinschätzungen zu. „Wir wollten zuviel und waren zu ehrgeizig. Viele unserer Neuverpflichtungen haben nicht eingeschlagen, kaum ein neuer Spieler wurde sofort Stammspieler", sagte der ehemalige Nationalspieler selbstkritisch. Dennoch sei der Abstieg unnötig gewesen.
Vereinspräsident Hubertus Hess-Grunewald hatte die Versammlung am Vormittag mit mahnenden Worten eröffnet. „Wir sind in einer Phase, in der unser Verein auf der Suche ist. Die viel zitierte Geschlossenheit ist verloren gegangen", sagte der 60-Jährige, der kraft dieses Amtes der Geschäftsführung der Werder KG angehört.
Zu diesem Zeitpunkt war auch der Mannschaftsrat der Zweitliga-Profis samt Trainer Markus Anfang anwesend. Nach 75 Minuten verließen die Spieler das Weserstadion - begleitet vom schüchternen Applaus der Werder-Mitglieder.