Es war die umstrittenste Szene des Spiels: Nach etwas mehr als einer Stunde zeigte Felix Zwayer auf den Elfmeterpunkt, zuvor kam HSV-Stürmer Robert Glatzel, der im Zentrum in Erwartung einer Flanke in den Fünfmeterraum starten wollte, nach einem Stoßen des Karlsruhers Christoph Kobald zu Fall. Auch nach intensivem Videostudium blieb der Unparteiische bei seiner Entscheidung.
Doch lag er damit richtig? Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt von „Collinas Erben” ordnete der MOPO die Szene ein – und hätte auf dem Platz vermutlich eher eine andere Entscheidung getroffen. Es sei nicht zu vergessen, dass beide Akteure im Zweikampf halten, weshalb der Pfiff nicht zwingend gewesen sei. Dass die Entscheidung nach Ansicht der Videobilder nicht zurückgenommen wurde, war für viele überraschend. Feuerherdt öffnet aber noch eine andere Interpretationsmöglichkeit: Demnach könnte es beim Videostudium vielleicht auch gar nicht um die Entscheidung Elfmeter oder kein Elfmeter gegangen sein, sondern um die Bewertung, ob es sich bei dem Foul um eine klare Verhinderung einer Torchance handelte – und damit um die Frage, ob man dem foulenden Kobald die Gelbe oder die Rote Karte zeigte.