Entgehen dem HSV 500.000 Euro für Douglas Santos?
Der Krieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. Die internationale Sportwelt bestraft Russland deshalb mit dem Ausschluss von den meisten Turnieren und Wettbewerben.
In der russischen Liga dürfen ausländische Spieler ihren Vertrag nun auf eigenen Wunsch bis zum 30. Juni auflösen und sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Sie gelten als vereinslose Spieler und können jederzeit verpflichtet werden – allerdings eben nur bis zum Sommer, denn ab dann bleiben die Transferrechte bei den alten Klubs.Von der ganzen Situation betroffen ist auch Ex-HSV-Profi Douglas Santos. Der Brasilianer spielt zurzeit noch bei Zenit St. Petersburg und konnte schon zwei Meisterschaften erringen. Mit einem Marktwert von 16 Millionen Euro ist er einer der wertvollsten Spieler der Liga. Aufgrund eines gut dotierten Vertrags hat Santos, wie viele andere Profis auch, aber derzeit nicht vor, ebendiesen aufzulösen, so schreibt das „Abendblatt“. Neben dem Ex-Hamburger stehen 13 weitere Brasilianer in Russland unter Vertrag, die ein ähnliches Schicksal teilen.
Für den HSV im Speziellen ergibt sich durch den Krieg aber ein ganz anderes Problem. Neben einer Basis-Ablöse in Höhe von zwölf Millionen Euro für Santos hatte man sich 2019 mit St. Petersburg zudem darauf geeinigt, dass für jede Meisterschaft des russischen Klubs bis zu einer Summe von maximal zwei Millionen Euro weitere 500.000 Euro fällig werden. Eine Million Euro erhielt der HSV bereits durch die Meisterschaften St. Petersburgs in den vergangenen zwei Jahren.
Momentan sieht es danach aus, dass nach der Saison die nächste Summe zu überweisen wäre, weil Zenit nach 20 Spieltagen erneut uneinholbar die Tabelle anführt. Doch laut „Abendblatt“ könnte der HSV diese Bonuszahlung nun verpassen. Das Blatt führt dafür drei Gründe an. Erstens könnte St. Petersburg die Bonuszahlung verweigern, sollte Santos doch noch vom Fifa-Beschluss (siehe oben) Gebrauch machen, sprich bei einem anderen Klub unterschreiben. Zweitens: Selbst wenn Santos bleiben würde, „dürfte es für Zenit durch die Sanktionen rund um den internationalen Zahlungsverkehr Swift schwierig werden, Geld an den HSV zu transferieren.“ Und drittens wird bezweifelt, dass die Zahlungsmoral in St. Petersburg wie in Russland allgemein derzeit sonderlich hoch ist.