- 15.10.2022

Walter fand Schonlau-Rot vertretbar – und übt dennoch Schiri-Kritik

Es waren aus regeltechnischer Sicht die beiden Aufreger-Szenen des gestrigen Stadtderbys. Zunächst wertete Schiedsrichter Deniz Aytekin einen Schubser von Sebastian Schonlau als Notbremse und zückte glatt Rot (28.), ein Schieben von Jakov Medic gegen Ransford Königsdörffer im Strafraum blieb jedoch ohne Konsequenz (55.).

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Die Rote Karte für seine Kapitän, so befand HSV-Coach Tim Walter, „kann man geben. Das passiert. Trotzdem fand ich, dass wir gut drin waren. Trotz Unterzahl haben wir mehr Ballbesitz gehabt, wir haben versucht, den Gegner zu stellen. Da haben wir nicht die Lösungen gehabt. Trotzdem haben wir die Chancen gehabt. Und meiner Meinung nach auch eine größere Chance“. Dass die Medic-Aktion nicht als Foul gewertet wird, sorgt hingegen für Unverständnis beim Hamburger Übungsleiter: „Wenn man hier eine Rote Karte gibt, muss man wahrscheinlich auch in der zweiten Halbzeit anders reagieren und dann ist das Spiel wieder pari“, erklärte Walter: „Wenn man die Szene von hinten sieht, ist es das gleiche, er hat den Arm dran. Wenn man es genau sieht, hat er den Arm dran und schiebt ihn weg. Wenn wir da (bei Schonlau) eine Rote Karte geben, reden wir hier (bei Königsdörffer) über einen Elfmeter und Gelb-Rot für den Spieler, der das Foul begeht, denn der hatte schon Gelb.“ Der Rest ist Geschichte: St. Pauli blieb in Überzahl, nutzte die dadurch entstehenden Räume eiskalt aus und triumphierte am Ende deutlich.