So wollen HSV-Fans die „falsche“ Katar-WM boykottieren
Drei Spiele sind es noch bis zur in diesem Jahr sehr langen Winterpause. Drei Spiele, in denen die HSV-Fans ihre Mannschaft noch einmal unterstützen können, bevor der Profifußball auch in Deutschland wegen der WM in Katar für ein paar Wochen ruht.
Und was machen die HSV-Anhänger dann? Der Supporters Club des Vereins ruft gemeinsam mit dem Förderkreis Nordtribüne, zu dem auch die aktive Fanszene gehört, dazu auf, die WM in Katar zu boykottieren – doch nicht nur das. „Ein einfacher Boykott ist uns zu leicht. Dagegen sein kann jeder. Wir wollen für etwas sein“, sagte Simon Philipps, einer der Führungsköpfe des Supporters Club, dem „Abendblatt“. Die Organisatoren des Protests planen eine Art Alternativprogramm. Die Idee von Philipps und Co. sieht vor, dass die Fans während des Turniers nicht das DFB-Team unterstützen, sondern stattdessen verschiedene Hamburger Mannschaften supporten. Die Fans wollen beispielsweise zum Rollstuhlbasketball des Hamburger Bundesligisten BG Baskets gehen, während die Nationalelf parallel ihr letztes Testspiel im Oman bestreitet (16.11.). Auch Besuche bei Spielen der HSV-Frauen (13.11.), der dritten Mannschaft des HSV (9.12.), der Futsal-Mannschaft der HSV-Panthers (20.11.) und der HSV-Eishockeymannschaft (23.12.) sind geplant. „Die WM in Katar ist aus so vielen Gründen falsch“, kritisierte Philipps. „Es gibt bei vielen Menschen großen Frust über den Profifußball. Katar ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Es entlädt sich vieles, was sich an anderen Stellen aufgebaut hat. Die WM ist wie ein Brennglas.“