- 26.01.2023

Kittel-Wechsel nach Saudi-Arabien? Ex-HSV-Trainer mahnt

Bleibt er doch – oder geht er tatsächlich? Zumindest schaut sich der derzeit vom Trainingsbetrieb freigestellte Sonny Kittel derzeit nach einem neuen Verein um, die heißeste Spur führt im Zuge dessen nach wie vor nach Saudi-Arabien. Also in das Land, in dem kein Geringerer als Cristiano Ronaldo spielt. Und in das Land, in dem ein Ex-HSV-Trainer schon selbst Erfahrungen als Coach gesammelt hat: Thomas Doll. Der 56-Jährige stand in der Saison 2011/2012 beim saudischen Verein Al-Hilal unter Vertrag und weiß daher genau, was einen Wechsel in den Wüstenstaat so reizvoll macht. „Wenn man in einem gewissen Alter ist, dann muss man sich ganz genau überlegen, ob man aus finanziellen Gründen so einen Wechsel in Erwägung zieht. Natürlich waren schon damals die finanziellen Rahmenbedingungen wichtig“, sagte Doll dem „Abendblatt“. Der ehemalige Rothosen-Chefcoach mahnt aber auch, dass man sich „die weiteren Rahmenbedingungen ganz genau überlegen“ müsse – und erklärt: „Wenn man Familie hat, muss man sehr genau abwägen, was geht und was nicht geht. Es sind viele Kleinigkeiten, die man vor einem Engagement dort möglicherweise gar nicht berücksichtigt.“ Man können in Saudi-Arabien „zum Beispiel nicht von A nach B spazieren gehen“, sagt Doll. „Zum einen wegen der Hitze. Aber zum anderen auch, weil es in Riad dafür gar nicht die Infrastruktur gibt. Es gibt einfach keine Bürgersteige. Die Menschen fahren mit dem Auto.“ Gemeinsam mit seiner Frau habe Doll außerdem damals entschieden, dass die Bedingungen für das gemeinsame Kind in Saudi-Arabien „nicht so optimal sind“. Und er rät, dass man sich vor einem Aufbruch zur arabischen Halbinsel genauestens informieren, beispielsweise Kontakt zur deutschen Botschaft aufnehmen sollte: „Wichtig ist auch, dass man so schnell wie möglich seine eigenen vier Wände findet und nicht im Hotel gefangen ist.“ Noch ist offen, ob Kittel tatsächlich all diese Herausforderungen bevorstehen.