- 03.02.2023

„Unter die Gürtellinie“: Wie sehr hat es bei der HSV-Versammlung gekracht?

Am Ende war nur klar, dass eigentlich nichts klar ist. Der HSV hat am Donnerstag seine wegweisende Zukunftsentscheidung verschoben, auf der Hauptversammlung der Fußball AG kam es nicht zur geplanten Wahl des neuen Aufsichtsrats. HSV-Präsident und Aufsichtsratschef Marcell Jansen sprach im Nachgang von „kontroversen Diskussionen“ – und deutete damit an, dass es hochhergegangen sein dürfte. „Es krachte gewaltig“, berichtet die „Bild“ und schreibt: „Teilweise ging es sogar unter die Gürtellinie.“ Ärger soll es nicht nur wegen Aufsichtsrat Detlef Dinsel gegeben haben, gegen den es im Vorfeld einen Brandbrief von der Kühne Holding und den Kleinaktionären (außer Thomas Wüstefeld) gegeben hat. Auch um die Personalie Lena Schrum, die das Präsidium um Jansen eigentlich nicht mehr für das Kontrollgremium nominierte, soll es harte Diskussionen gegeben haben. Die 32-Jährige steht für die Themen Nachhaltigkeit und Frauenfußball – und die mächtige Abteilung der HSV Supporters hatte kritisiert, dass es im Falle einer Abberufung von Schrum keine Diversität im Rat mehr gäbe. Wie das „Abendblatt“ schreibt, soll sich während der Versammlung auch Karl Gernandt – der Vertreter des nicht anwesenden Klaus-Michael Kühne – für Schrum ausgesprochen haben. Auf der anderen Seite soll sich Gernandt klar gegen Dinsel und Jansen gewendet haben. Laut der „Bild“ war der 62-Jährige gegenüber dem Präsidium und Jansen in „Angriffs-Laune“ und soll sogar mit juristischen Schritten gedroht haben.