„Absolut unprofessionell“: Boldt übt scharfe Kritik im Fall Vuskovic

Auch nach dem zweiten Verhandlungstag am Donnerstag gab es noch kein Ergebnis im Doping-Fall Mario Vuskovic. Stattdessen soll die Probe des Kroaten noch einmal von einem weiteren Gutachter kontrolliert werden.

Die Abläufe im Laufe des Prozesses stoßen HSV-Vorstand Jonas Boldt derweil übel auf: „Mehrere Wissenschaftler sind involviert und es gibt da unterschiedliche Meinungen. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass der Sachverhalt je unklarer ist, desto länger es dauert. Wir reden über etwas, das definitiv klar sein sollte, das ist es halt einfach nicht. Selbst ich als Laie verstehe, dass es ja sogar Fakten gibt, die die NADA oder das Labor zur Verfügung gestellt haben, die ganz klar belegen, dass er negativ ist, nur stehen die nicht im WADA-Protokoll drin und deswegen kommen sie für dieses Labor nicht zur Geltung. Er hat zwei weitere Tests gemacht, die negativ waren. Es gab ansonsten keine Auffälligkeiten“, wütete Boldt vor dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim (3:3) am Sky-Mikrofon: „Wenn wir darüber reden, dass jemand mit menschlichem Auge erkennen soll, ob ein Spieler positiv ist, und das mit wie ich gehört habe fünf Fällen an Erfahrung, das erklärt sich mir einfach nicht.” Und weiter: „Wenn wir sehen, wie der ganze Prozess abgelaufen ist, dann wird das einer Anti-Doping-Geschichte nicht gerecht. Das ist absolut unprofessionell. Wenn man sieht, wie sensibel wir mit Corona-Tests umgegangen sind, und wenn ich dann höre, dass die WADA ein NADA-Labor überwachen soll, wo der Erst- und der Zweitkontrolleur in der gleichen Gruppe sitzen, das ist ja genauso, als wenn ein HSV-Mitglied heute das Spitzenspiel pfeifen würde.”