Urteil vertagt: HSV-Boss Boldt nennt Vuskovic-Prozess „eine Farce“
Der Prozess ist noch immer nicht zu Ende. Am Freitag vertagte das DFB-Sportgericht erneut ein Urteil im Fall des unter Dopingverdacht stehenden Mario Vuskovic, einen Tag später bezog nun noch einmal HSV-Sportvorstand Jonas Boldt Stellung.
„In allererster Linie möchte ich noch mal klarstellen, dass wir totale Gegner von Doping sind, damit da jetzt kein falscher Anschein erweckt wird“, sagte er zunächst bei Sky und setzte fort: „Es ist ein super Beispiel: Je länger es dauert und je tiefer man eintaucht, desto deutlicher wird, dass es eigentlich nur einen Freispruch geben kann – weil die Sachlage alles andere als klar ist. Wenn man jemanden verurteilen sollte, dann spricht man da meines Wissens nach immer von Klarheit.“ Boldt beschrieb das derzeitige EPO-Kontrollverfahren als „super komplex“ und forderte: „Was man perspektivisch definitiv verändern muss: Dass das menschliche Auge darüber entscheiden muss, ob da jetzt eine Schattierung ist oder wie man die Schattierung interpretiert, das hat mit so einem Strafmaß überhaupt gar keine Verhältnismäßigkeit. Deswegen ist es bedauerlich und für mich auch eine Farce.“ Zwar zeigte der HSV-Boss auch Verständnis dafür, dass die NADA und WADA ihre Doping-Systeme schützen wollten, er sagte aber auch: „Meiner Meinung nach muss man das Ganze absolut hinterfragen, leider hat man auf dem Rücken eines jungen Menschen wahrscheinlich einen Präzedenzfall.“