Vielleicht hat es genau diesen Weckruf mal gebraucht beim kommenden HSV-Gegner Hannover 96. Die Niedersachsen erlebten einen Horror-Start in die Rückrunde, holten aus den ersten acht Partien keinen Sieg und sorgten mit der 0:1-Niederlage im Derby gegen Eintracht Braunschweig für einen neuen Tiefpunkt.
Vor dem Duell am Samstag gegen den SV Sandhausen riefen die Fans deshalb zum Stimmungsboykott auf. Los ging es rund eine Stunde vor dem Anpfiff, als zwei Banner aufgehängt wurden. Darauf stand: „Heute auch auf den Rängen – null Motivation, kein Kampf, kein Einsatz“ und „Unsere Unterstützung müsst ihr euch verdienen“. Kurz vor Spielbeginn ließen die Anhänger Taten folgen, verließen die Nordkurve teilweise ganz oder pfiffen die Mannschaft beim Gang in die Kurve vor dem Anpfiff aus. Als 96 dann auch noch in Rückstand geriet, verspotteten die Fans das Team, quittierten jeden Rückpass zu Torwart Ron-Robert Zieler mit hämischen Rufen und spöttischem Applaus. Nicht auszudenken, wie Blank die Nerven gelegen hätten, wenn Hannover tatsächlich als Verlierer vom Platz gegangen wäre. Letztlich konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl genau dieses Szenario aber dank einer starken Moral noch abwenden, mit 3:1 gewinnen – und dürfte sich damit zumindest für das Auswärtsspiel im Volkspark am kommenden Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wieder etwas Kredit erspielt haben.
