- 08.04.2023

„Einfach nur inakzeptabel“: Fans kritisieren Ticketpreise und HSV-Boss scharf

Das Volksparkstadion ist auch am heutigen Samstag ausverkauft, 57.000 Zuschauer werden die Partie gegen Hannover (ab 13 Uhr im MOPO-Liveticker) live vor Ort verfolgen. Im Vorfeld des Spiels veröffentlichte der Förderkreis Nordtribüne nun allerdings eine Stellungnahme und kritisiert die Ticketpreise – vor allem für das Derby gegen St. Pauli am 21. April – darin scharf. „Es entsteht der Eindruck, als solle die auch vom neuen Finanzvorstand so hochgelobte und angepriesene deutschlandweit einzigartige Treue der HSV-Fans gnadenlos ausgenutzt werden. Sitzplatzpreise von bis zu 104,- EUR sind in keiner Weise fair noch sozialverträglich – sie sind einfach nur inakzeptabel und nicht hinnehmbar!“, heißt es in dem Statement. „Das Preisniveau der Tickets bewegt sich somit auf einem Niveau, welches sonst von Vereinen des europäischen Spitzenfußballs ausgerufen wird.“ Auch im Stadion äußern die Fans ihren Unmut – unter anderem in Form eines großen Banners.

Zudem sind auf den Plätzen Flyer mit der Aufschrift „Willkommen im teuersten Zweitliga-Zirkus der Welt“ ausgeteilt worden.

„Das Derby ist auch mit diesen Preisen wieder innerhalb kürzester Zeit ausverkauft gewesen – die Nachfrage also vorhanden. Doch führt diese Preispolitik mittel- bis langfristig zu gravierenden selbst gemachten Problemen“, schreibt der Förderkreis weiter. „Insbesondere junge Fans und Familien sind es, die sich den Stadionbesuch in finanziell ohnehin angespannten Zeiten einfach nicht mehr leisten können. Wie will der sich selbst so gern zitierende „familienfreundliche“ HSV so die Liebe zum Verein an die nächsten Generationen weitergegeben? Dass Angebot und Nachfrage die Preise unsozial in die Höhe treiben lassen, widerlegen die Preisstrukturen bei den Spitzenvereinen der 1. Bundesliga in München oder auch in Dortmund, die bei Topspielen eine viel sozialverträglichere Preisstruktur anbieten.“

Auch Finanz-Vorstand Eric Huwer, der zuletzt gegen RB Leipzig gestichelt hatte, wird in der Stellungnahme attackiert: „Anstatt die Amtszeit als Finanzvorstand mit Stammtisch-Vergleichen zum Produkt aus Leipzig zu beginnen, spiegelt sich eine ehrlichere Wertschätzung der einmaligen Wucht des HSV-Anhangs nicht in warmen Worten wider. Es ist nicht hanseatisch, wie die Treue der HSV-Fans ausgenutzt wird, um kurzfristige Einnahmen zu generieren. Die zu begrüßende entfachte Euphorie rund um unseren Verein darf nicht zum Anlass genommen werden, einen überhöhten finanziellen Profit daraus zu schlagen!“