Tim Walter gehört nicht zu den stoisch ruhigen Vertretern seiner Zunft, im Gegenteil. Der HSV-Trainer ist am Spielfeldrand stets hoch emotional dabei und schlägt dabei bisweilen über die Stränge.
Nach der 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück ging er einen Mitarbeiter der Nada (Nationale Anti-Doping-Agentur) an und beleidigte ihn heftig. Die Strafe: Unter anderem ein Innenraumverbot auf Bewährung für zwei Spiele bis zum 30. Juni 2024. Um nicht aus dem Verkehr gezogen zu werden, müsse Walter „jedes erhebliche unsportliche Fehlverhalten, das zu einem Widerruf der Bewährung führen kann“, vermeiden, „egal ob gegen das Schiedsrichtergespann oder gegen einen Dopingarzt“, erklärte Stephan Oberholz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, der „Sport Bild“, die zudem berichtet, dass der HSV-Coach Glück hatte, nach dem Vorfall in Osnabrück nicht härter sanktioniert zu werden. Demnach habe der DFB bei der Bewertung der Szene berücksichtigt, dass das Verhältnis zwischen dem HSV und der Anti-Doping-Agentur aufgrund der Causa Mario Vuskovic angespannt ist. Dennoch stehe Walter durch sein Verhalten stärker unter Beobachtung, durch den DFB, die Nada – und nun auch Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL), so der Bericht. „Trainer haben eine Vorbildfunktion. Wir sollten es schaffen, mit dem nötigen Respekt und mit der nötigen Fairness Schiedsrichtern oder Dopingkontrolleuren gegenüberzutreten“, fordert BDFL-Präsident Benno Möhlmann, der mit Blick auf Walter sagt: „Wenn man sich so verhält, dann muss man auch die Strafe akzeptieren, die man bekommt. Das hat Tim Walter getan.“ Bei der nächsten Trainertagung im Frühjahr 2024 sei seitens des BDFL ein Gespräch mit Walter über sein Fehlverhalten geplant, so die „Sport Bild“. Solche führe auch HSV-Sportvorstand Jonas Boldt jetzt schon regelmäßig, dem die Entgleisung in Osnabrück missfallen habe.