„Es ist ätzend“: HSV-Pechvogel ärgert sich über seine Situation
Er ist der Kapitän des HSV, der verlängerte Arm des Trainers und gilt nicht nur neben dem Platz als Anführer – sondern vor allem auch auf diesem. Umso bitterer ist, dass Sebastian Schonlau seiner Mannschaft wegen seiner komplexen Wadenverletzung seit Wochen nicht sportlich helfen kann – auch wenn es am Montag einen großen Schritt in die richtige Richtung gab.
„Ich versuche es als Herausforderung zu sehen, wie ich die Jungs unterstützen kann, ohne auf dem Platz zu stehen“, erklärte Schonlau im Magazin „HSV live“ zu seiner aktuellen Rolle. „Ich versuche, mit ihnen viel zu reden, meine Sichtweisen mitzugeben und auch in der Kabine das Wort zu erheben. Trotzdem muss ich fairerweise sagen, dass die Wirkungskreise begrenzt sind. In so einer Situation hat man einfach weniger Einfluss.“Und deshalb nervt sie den Innenverteidiger auch, wie Schonlau zugibt: „Es ist insofern ätzend, dass ich von den Jungs etwas verlange. Ich gebe ihnen Dinge vor, lege großen Wert darauf, wie wir auftreten und dass wir jeden Tag Gas geben. Doch am Ende kann ich es nicht vormachen, weil ich gehandicapt bin. Es sind nur Worte, mit denen ich aktuell glänzen kann. Und da ist es schwierig, die Balance zu finden, weil ich die Worte nicht mit Taten auf dem Platz untermauern kann.“ Er spüre weiterhin die Verantwortung, er „kann ihr aber nur zum Teil gerecht werden“, sagt Schonlau. „Und zusätzlich nervt mich letztlich auch ganz egoistisch betrachtet, dass ich aktuell nicht Fußball spielen kann.“