- 19.02.2024

Polizei-Einsatz gegen HSV-Fans hat ein politisches Nachspiel

Ein mehrstündiger Polizeieinsatz, bei dem 855 HSV-Fans in einem Regionalzug kontrolliert wurden, soll nach dem Willen der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft politisch aufgearbeitet werden. Die Fraktion hat nach Angaben einer Sprecherin angekündigt, eine Kleine Anfrage zu dem Polizeivorgehen am Bahnhof Hamburg-Bergedorf beim Senat einzureichen. „Der ganze Einsatz wirft ernstliche Fragen nach der Verhältnismäßigkeit auf“, teilte Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Linksfraktion, am Montag mit. 

„Wenn über 850 Fans für einige wenige Verdächtigte stundenlang kontrolliert werden, macht das den Eindruck, als würden die Fans in Kollektivhaft genommen“, schrieb sie. „Es ist absolut unangemessen, Personen in polizeilicher Obhut über Stunden ohne Toilettenmöglichkeiten einzusperren und ihnen in einem überhitzten Zug die Versorgung mit Trinkwasser selber zu überlassen.“ 

Etwa 400 Einsatzkräfte hatten am Samstagabend den Regionalzug RE1 durchsucht, mit dem HSV-Fans nach dem Zweitligaspiel in Rostock (2:2) auf dem Rückweg nach Hamburg waren. Bei der Aktion suchten die Beamten den Angaben eines Bundespolizeisprechers zufolge nach mutmaßlichen Gewalttätern, die im September vergangenen Jahres mit Anhängern von Borussia Dortmund aneinandergeraten sein sollen.