„Eher das Modell seriös“: Ex-HSV-Profi hätte Baumgart nicht geholt
Im Sommer 2021 war es noch einmal laut um ihn geworden, als er nicht zur Präsidentenwahl des HSV e.V. zugelassen worden war.
Marinus Bester ist inzwischen aber längst in ruhigeren Fußball-Gefilden unterwegs, trainiert seit Sommer 2023 den Bezirksligisten SG Scharmbeck-Pattensen. Vom Portal „wettbasis.com“ wurde der 55-Jährige nun aber zu einer Einschätzung zum Trainer-Wechsel beim HSV gebeten. Er denke schon, dass die Entscheidung pro Steffen Baumgart eine gute sei, sagte Bester und erklärte: „Unter dem, was auf dem Trainermarkt da war, ist Steffen Baumgart natürlich einer der großen Namen, weil er einfach den Fußball lebt und der Mannschaft sicherlich auch noch mal die fehlenden paar Prozent einhauchen kann.“ Bester – der von 1992 bis 2021 selbst 40 Profi-Pflichtspiele für den HSV bestritt, von 2003 bis 2015 dann Teammanager im Volkspark war und von 2016 bis 2019 schließlich Talent-Manager – glaubt, dass es beim HSV in den vergangenen Jahren unter Tim Walter langsam, aber sicher Abnutzungserscheinungen gegeben hat: „Ich will damit nicht sagen, dass er, wie man so schön sagt, die Kabine verloren hat. Aber manchmal ist es so, wenn man einen sehr, sehr emotionalen Trainer hat, zweieinhalb Jahre mit dem Trainer arbeitet und ständig in der Kabine die gleichen Abläufe hat und vielleicht auch die gleichen Sprüche hört, dann schaltet so ein Spieler irgendwann ab.“Mit Steffen Baumgart sei nun jemand da, der frischen Wind reinbringen könne. Wobei Bester auch sagt: „Aber auch das wird jetzt nicht per Knopfdruck gehen, sondern auch da wird er mit Sicherheit drei, vier Spiele benötigen. Die Zeit wird man ihm aber mit Sicherheit geben. Insofern, ein Selbstläufer für den Aufstieg ist das auch nicht.“ Zumal sich Bester eher einen anderen Trainer beim HSV gewünscht hätte. „Ich möchte jetzt nicht sagen, dass Steffen Baumgart nichts darstellt, ganz im Gegenteil. Das ist natürlich auch ein richtiger Trainer-Typ“, sagt der Ex-HSVer zunächst, ehe er anfügt: „Ich habe mir aber mehr gewünscht, dass es eher das Modell seriös wird, das da an der Seitenlinie ist. Wo die Spieler auch ganz genau wissen: ’Hey, mit dem können wir nicht spaßen, sondern der hat einen klaren Plan'. Ich hätte mir so einen Ralph Hasenhüttl oder ähnliches gewünscht.“