- 22.02.2024

Ex-St. Pauli-Profi über HSV-Boss Boldt: „Geht auch um seine Position“

Aus „voller Überzeugung“ hatte Jonas Boldt zunächst Merlin Polzin eine Chance gegeben, um sich in Rostock als Cheftrainer zu präsentieren. Nach dem 2:2 aber entwickelte sich die Situation so, dass der HSV-Boss in Steffen Baumgart doch einen neuen Coach präsentierte – und Polzin nun erst einmal wieder Co-Trainer im Volkspark ist. „Ich glaube, dass Jonas Boldt nicht das Risiko eingeht, jetzt mit einem jungen Trainer in die Situation reinzugehen – und ihm vielleicht so einen schweren Rucksack aufzusetzen, dass er sagt: Du bist der richtige Mann, um den HSV in die Erste Liga zu führen“, sagte der ehemalige St. Pauli-Stürmer Daniel Ginczek (jetzt MSV Duisburg) nun bei „At Broski – Die Sport Show“ mit Blick auf das Trainer-Talent Polzin. Ginczek geht aber auch davon aus, dass die Entscheidung von Boldt für Baumgart jetzt sitzen muss, damit der Sportvorstand am Saisonende nicht selbst arg in Bedrängnis gerät. „Ich glaube, es geht auch ein bisschen um seine Position im Verein. Er hat lange, lange Zeit gehabt, um den HSV wieder dahin zu führen, wo er hingehört: in die Erste Liga“, so Ginczek über Boldt, unter dem der HSV-Aufstieg seit 2019 bereits viermal nicht gelang.

Ginczek zog angesichts der kurzfristigen Beförderung Polzins vom Assistenten zum Chefcoach auch einen Vergleich zu seinem ehemaligen Verein St. Pauli, wo Fabian Hürzeler im Dezember 2022 ebenfalls vom Co- zum Cheftrainer aufgestiegen war und seither sehr erfolgreich ist. „Ich weiß auch, dass St. Pauli mit Hürzeler eine ähnliche Entscheidung getroffen hat und das gut funktioniert. Aber das heißt nicht, dass das beim HSV funktioniert“, meint Ginzek. „St. Pauli ist ein komplett anderer Verein als der HSV.“ Vielmehr weiß der Stürmer, dass der HSV „kein einfacher Verein“ ist. Ginczeks Zukunfts-Prognose: „Deshalb sage ich, dass der Steffen Baumgart in der Situation jetzt für den kurzen Zeitraum der richtige Mann ist – ob es auf Dauer der richtige Mann ist, weiß ich nicht.“