Als wären die fünf knapp verpassten Aufstieg seit dem Gang in die zweite Liga für die Fans des HSV nicht schon schwer genug zu ertragen, könnte es in dieser Saison doppelt bitter kommen: Während die Rothosen zu scheitern drohen, könnte mit dem FC St. Pauli ausgerechnet der Erzrivale den Aufstieg schaffen.
Die Situation, dass der „kleinere“ Rivale erfolgreichere Arbeit verrichtet als der „größere“ Klub, kennt Ex-HSV-Trainer Dieter Hecking aus seinem Alltag beim 1. FC Nürnberg, der aktuell gegen den fränkischen Nachbarn Greuther Fürth im Hintertreffen liegt. Entsprechend weiß der 59-Jährige um den Vorteil jener Klubs, die weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen: „In Nürnberg füllt der Club vier Fünftel einer Zeitungsseite, Fürth ein Fünftel. Der Stellenwert der großen Clubs ist viel größer“, erklärte Hecking dem „Abendblatt“. Dies lasse sich auch auf die Situation in Hamburg übertragen, die Hecking aus seiner Saison als HSV-Coach (2019/20) bestens kennt: „Wenn St. Pauli jetzt den Aufstieg schafft, muss der HSV das natürlich anerkennen. Aber als HSV hat man einen ganz anderen Druck. Bei St. Pauli machen sie offenbar einen Super-Job, sie haben es aufgrund geringerer Erwartungen auch einfacher. Vom HSV wird dagegen ständig Erfolg erwartet.“
