„Ich hätte es gerne gemacht“: HSV-Ikone Magath von Kuntz-Berufung überrumpelt
Stefan Kuntz ist neuer Sportvorstand des HSV – und nicht Felix Magath, obwohl es in der vergangenen Woche auch noch mal ein Treffen zwischen dem Aufsichtsrat und der Klub-Legende gegeben hatte. Dieses Gespräch verließ Magath aber offenbar in der Annahme, dass er tatsächlich einen Job im Volkspark bekommen würde.
Das ließ der 70-Jährige im Sky-Format „Triple – der Schüttflix Fußballtalk“ durchblicken. „Die Situation war, dass Herr Kühne sich klar und deutlich ausgedrückt hat“, sagte Magath, den sich Investor Kühne schon lange als HSV-Entscheider wünscht, dort zunächst. „Und es wurde in den Gesprächen nie etwas anderes gesagt.“ Später in der Sendung schränkte Magath ein: „Sie (die Aufsichtsräte des HSV, d. Red.) haben nie gesagt ’Du wirst es’, als ich gegangen bin. Das haben sie nie gesagt. Es waren Gespräche ohne Ergebnis.“ Die Klub-Ikone bestätigte auf Nachfrage aber, dass ihm vom Kontrollgremium des HSV nicht gesagt worden sei, dass mit Kuntz noch mindestens ein anderer Kandidat im Rennen um den Vorstandsposten gewesen sei. Dass es am Ende nun nicht er, sondern Kuntz geworden sei, habe er schließlich aus den Medien erfahren: „Ja, ja, ja, natürlich, ich habe es, denke ich, irgendwie gehört, gesehen nebenbei.“ Magath wurde dabei offenbar überrumpelt.Ob er enttäuscht über den Ausgang der Gespräche beziehungsweise über die Entscheidung der Räte um Michael Papenfuß sei, wurde Magath dann noch gefragt. „Was heißt enttäuscht?“, fragte er zunächst, ehe er betonte: „Ich hätte es gerne gemacht, weil der HSV – und das habe ich den Aufsichtsräten gesagt – ist eine Herzensangelegenheit für mich und kein Job.“ Den Job als Sportvorstand hat nun Kuntz bekommen. Magath behauptet aber, in den Gesprächen zwischen ihm und dem Kontrollgremium sei es um die Position des HSV-Vorstandsvorsitzenden gegangen. „Meine Information war: Sie wollten mich sprechen, weil sie einen CEO suchen“, sagte er. „Das war die Ausgangssituation.“ Und diese Funktion hätte er auch angenommen, so Magath, schließlich habe er schon bei anderen Klubs wie dem VfL Wolfsburg und beim FC Schalke 04 mehrere Rollen und auch mal diese als CEO im Speziellen bekleidet. Aufsichtsratschef Papenfuß sagte bei der Vorstellung von Kuntz am Donnerstag hingegen, dass es beim HSV derzeit gar keine Option sei, den Vorstand aufzustocken, also einen CEO zu installieren.