„Überhaupt nicht durchdacht“: Experte kritisiert das Vuskovic-Urteil
Ursprünglich hatte das DFB-Sportgericht HSV-Verteidiger Mario Vuskovic für zwei Jahre gesperrt – obwohl dieses Strafmaß bei Doping-Vorgehen gar nicht üblich ist. Gegen dieses Urteil waren dann nicht nur Vuskovic, sondern auch die Anti-Doping-Agenturen WADA und NADA (der deutsche Ableger) in Berufung gegangen, weshalb der Fall letztlich vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne landete.
„Im Sanktionssystem ist ein Fehler. Dieses Urteil ist überhaupt nicht durchdacht. Man kann Einzel- und Mannschaftssportler nicht in die gleiche Bewertung nehmen“, sagte der 73-Jährige zur „Bild“. Seine Begründung: „Leichtathleten, Gewichtheber und andere Athleten können sich ganz anders fit halten als Fußballer. Der kann das Training mit der Mannschaft nicht ersetzen. Das ist eine Ungleich-Behandlung.“ Sörgel sieht das Risiko, dass Vuskovic’ Karriere bei vier Jahren ohne Teamtraining nie wieder so richtig Fahrt aufnehmen wird. Sein Idee ist daher eine Reform der Regularien bei Doping-Sperren im Fußball: „Ich würde ein Modell vorschlagen: Zwei Jahre Sperre und zwei weitere Jahre ohne Punktspiel, aber zumindest wieder mit der Erlaubnis zum Mannschaftstraining.“