Adler: HSV darf Heuer Fernandes nicht „die Zunge rausschneiden“
Nach seinem unglücklichen Auftritt gegen den SC Paderborn (2:2) schaltete Matheo Raab mit seiner Glanzleistung gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) sämtliche Kritiker auf stumm. Spätestens seit dem Duell gegen die Flingeraner ist klar: Der HSV hat zwischen den Pfosten ein Luxus-Problem – für das es in den Augen des langjährigen Schlussmannes René Adler jedoch trotz allem nur eine Lösung geben kann: Daniel Heuer Fernandes muss die Nummer eins bleiben.
„Es ist eine Grundsatzentscheidung: Will ich die Achse in der Mannschaft stärken, muss man ihm das Vertrauen aussprechen. Es wäre auch nicht der richtige Zeitpunkt, um die Torwart-Hierarchie infrage zu stellen“, erklärte Adler der „Bild“, der seine klare Tendenz vor allem mit der Wichtigkeit des Deutsch-Portugiesen für die Mannschaft begründet: „Für die Stabilität der Mannschaft hat Ferro eine spezielle Aufgabe. Er ist ein Wortführer. Du brauchst eine Achse von stressresistenten Spielern rund um Ostern, wenn sich der Aufstieg oder Nichtaufstieg entscheidet.“ Würde man nun Raab zwischen die Pfosten stellen, werde der gegenteilige Effekt erreicht: „Wenn man einem solchen Sprachrohr durch die Nichtberücksichtigung förmlich die Zunge herausschneidet und damit sein Wort bei den Mitspielern nicht mehr so viel Gewicht hat, dann ist das fürs Team kontraproduktiv.“ Der HSV, so Adler, sollte aus dem Torhüter-Wechsel gegen Ende der Amtszeit von Tim Walter gelernt haben: „Man darf nicht den gleichen Fehler wie vor einigen Monaten machen. Ich fand den Wechsel im Februar bereits nicht richtig. Die Mannschaft hat das auch gespürt, dass das die letzte Patrone des Trainers ist.“