Baumgart spricht über die AfD – und fordert neuen Umgang mit ihr
Die AfD ist in der politischen Landschaft Deutschlands seit Jahren auf dem Vormarsch. Dabei ist die Rechtsaußen-Partei zwar längst auch in den westdeutschen Bundesländern erfolgreich, besonders beliebt ist sie jedoch nach wie vor im Osten der Republik.
Aus Sicht des gebürtigen Magdeburgers Steffen Baumgart gibt es dafür durchaus Erklärungsansätze: „Wenn wir in einer Gemeinde im Westen sind, und da ist ein Dorf mit 600 Einwohnern, dann hast du das Gefühl, da ist Leben. Wenn Sie teilweise im Osten durch kleine Dörfer fahren, dass sich die Leute da nicht abgeholt fühlen, darf uns auf eine Art nicht wundern. Und wenn du dann immer noch hörst, was du alles nicht kannst, dann ist doch klar, dass den Leuten der Frust kommt. Und wenn dich dann einer in deinem Frust abholt, dann ist das leider der Nährboden für den größten Scheiß. Das haben wir schon einmal erlebt. Dass man das vergisst, dass das viele in der Politik vielleicht unterschätzt haben, das ist für mich das Erschreckende“, sagte der HSV-Trainer der „FAZ“. Der 52-Jährige hält es für wichtig, sich stärker mit den Motiven der AfD-Wähler zu beschäftigen, statt sie vorzuverurteilen: „Es sind nicht alles nur Idioten, die die AfD wählen, wir sprechen da ja auch von Leuten, die komplett im Leben stehen – und auch die fühlen sich nicht abgeholt. Die AfD ist ja auch kein Phänomen des Ostens, es gibt sie auch im Westen. Eine funktionierende Demokratie zeichnet sich auch dadurch aus, dass man sich mit Leuten auseinandersetzen muss, die vielleicht keine gute Idee von der Demokratie haben.“