- 03.12.2024

Von wegen „bester Kader“: Ex-Profi sieht HSV-Aufgebot kritisch

Das Stimmungsbild mit Blick auf das Aufgebot des HSV war nach dem Ende des Transferfensters eigentlich recht einhellig: Dieser Kader ist einer, wenn nicht der beste, den die Liga zu bieten hat. Der langjährige HSV-Profi Stefan Schnoor (1991 bis 1998) ist dahingehend jedoch ganz anderer Auffassung.

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Im „Sportclub“ des NDR bezog der 53-Jährige Stellung zur Aussage von Stefan Kuntz, der HSV sei in der Lage, oben mitzuspielen, und sagte: „Ich bin da anderer Meinung als Stefan. Ich glaube nicht, dass dieser Kader so zusammengestellt ist, um wirklich durch die zweite Liga zu marschieren, weil da ein paar andere Sachen gefordert und gefragt sind. In der zweiten Liga funktioniert es nicht, nur Fußball spielen zu wollen.“

Danach gefragt, was genau die Mannschaft vermissen lasse, sagte Schnoor: „Ich glaube, dem einen oder anderen fehlen ein bisschen Charakter und Mentalität. Gerade in diesen Spielen gegen Mannschaften, die nicht mitspielen wollen, sondern sich darauf spezialisieren, zu verwalten und auswärts im Volksparkstadion wenig Gegentore zu bekommen – da brauchst du Spieler, die auch mal vorangehen, mal unbequem sind und das eine oder andere Zeichen setzen.“ Beispielhaft führt der Ex-Profi den zweiten Durchgang im Spiel gegen Schalke 04 an, in dem der HSV eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab: „In der zweiten Halbzeit fehlten mir persönlich ein oder zwei Leute, die sagen: Wir haben das 2:1 bekommen, aber jetzt ist gut, jetzt sorgen wir dafür, dass hier nicht mehr passiert.“ Schnoors ernüchterndes Fazit lautet deshalb: „Um aus der zweiten Liga rauszukommen, braucht es ein bisschen andere Charaktere, als das, was man jetzt zum größten Teil in dieser Mannschaft hat.“