Mikros in der Kabine: Supporters Club lehnt Eventcharakter ab
Die Diskussion um die zunehmende Medienpräsenz in der Fußball-Bundesliga könnte für den HSV und andere Vereine weitreichende Folgen haben, wenn die Forderungen nach noch mehr Einblicken hinter die Kulissen tatsächlich umgesetzt werden. Insbesondere die Fan-Organisation „Unsere Kurve“, der auch der HSV Supporters Club angehörig ist, lehnt diese Entwicklungen entschieden ab.
Sie befürchtet, dass Maßnahmen wie Mikrofone an den Spielerbänken oder Live-Bilder aus den Kabinen die ohnehin schon grenzüberschreitende Event-Berichterstattung weiter eskalieren lassen könnten. Markus Sotirianos, Vorstand von „Unsere Kurve“, äußerte sich gegenüber der „Deutschen Presse-Agentur“ (kurz: dpa) besorgt über diese Tendenzen. Sportler bräuchten Rückzugsorte, in denen sie sich ungestört vorbereiten und nach einem Spiel regenerieren könnten, ohne ständig das Gefühl zu haben, dass jede unbedachte Handlung sofort weltweit sichtbar gemacht wird. Diese Forderungen würden nicht nur die Privatsphäre der Spieler gefährden, sondern auch den respektvollen Umgang mit den Athleten beeinträchtigen. Sotirianos mahnte zudem, dass diejenigen, die solche Eingriffe in die Privatsphäre der Sportler fordern, sich ihrer Verantwortung bewusst sein sollten. Es gehe nicht um die Inszenierung eines „Big Brother“-Formats, sondern darum, den Sport und die Menschen dahinter zu respektieren. Auch für den HSV wäre es wichtig, diese ethischen Fragen in den Fokus zu rücken und sicherzustellen, dass der Fußball weiterhin als das betrachtet wird, was er ist: ein Sport, der den Menschen und nicht die Medienexploitation in den Vordergrund stellt.