- 04.03.2025

Ex-HSV-Boss erklärt: Deshalb wurden die Frauen damals wirklich abgemeldet

Das Jahr 2012 war ein harter Einschnitt für den Frauenfußball in Hamburg. Denn der HSV hatte sich damals dazu entschieden, die Frauen-Bundesligamannschaft des Vereins aus dem Spielbetrieb abzumelden. Ganz vorne mit dabei: Ex-Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow. Der die bisherige Erzählung nicht so stehen lassen möchte und im „Hamburger Abendblatt“ deshalb seine Version der Geschehnisse erzählt. „Diese Geschichte muss ich mal graderücken“, kündigt er an. So sei der HSV nur knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammt. Nach der Amtszeit von Bernd Hoffmann habe Jarchow nicht nur im Frauenfußball kürzen müssen, um den Verein vor der Zahlungsunfähigkeit zu retten. „Insofern mussten wir wirklich streichen und überall sparen.“ Der Damenbereich habe einen Fehlbetrag von 200.000 bis 300.000 Euro vorzuweisen gehabt. „Dann hat die Abteilungsleitung Frauenfußball im Amateurvorstand des HSV beschlossen, die Liga für den Betrag, den wir ihnen zur Verfügung gestellt haben, nicht bespielen zu können.“

Es sei also keine Entscheidung der obersten Gremien gewesen. „Sie haben dann den Entschluss getroffen, die Frauen abzumelden. Nicht der Vorstand hat die Frauen abgemeldet. Das haben sie selbst gemacht. Das ist die ganze Geschichte“, so Jarchow. Mit Blick auf den heutigen Boom des Frauenfußballs in der Hansestadt erscheint die Abmeldung umso unwirklicher. „Man möge mir verzeihen, dass ich seinerzeit nicht abschätzen konnte, wie stark der Frauenfußball Jahre später wachsen würde.“ Zum DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen wird Jarchow übrigens kommen. „Ich habe mir sehr schnell eine Karte organisiert. Das will ich mir nicht entgehen lassen.“