Regel-Verstoß von Hertha beim HSV? Kurioser Wechsel sorgt für Wirbel
War das ein Regel-Verstoß? Eine kuriose Nummer jedenfalls, die erst zwei Tage später so richtig für Aufmerksamkeit sorgte und bei den HSV-Fans plötzlich wieder leise Hoffnungen auf den Aufstieg auslöste. In der 81.
Minute des Relegations-Rückspiels (0:2) kündigte die Hertha einen Doppel-Wechsel an, Marvin Plattenhardt und Ishak Belfodil sollten den Platz verlassen, es ging vorerst aber nur Ersterer, während Belfodil erst eine Minute später vom Platz ging. Wie das „Abendblatt“ zuerst schrieb, wurden die Wechsel deshalb mit unterschiedlichen Minuten (81. und 82.) angegeben. Grundsätzlich nichts Dramatisches, denn diese Form des Zeitspiels ist im Fußball nichts Ungewöhnliches. Doch weil die Hertha in der 85. Minute (Stark für Serdar) und in der 90. (Darida für Boateng) zwei weitere Wechsel vornahm, sorgte die Angelegenheit jetzt noch mal für Diskussionen – denn laut offiziellen Fifa-Regeln darf eine Mannschaft innerhalb einer Halbzeit lediglich drei Wechselzeitpunkte in Anspruch nehmen. Besteht also die Chance, dass der HSV aufgrund der Wechselpanne doch noch aufsteigt?Laut dem „Abendblatt“ hat der Klub die Aktion mithilfe eines Justiziars prüfen lassen, doch in einer Bewertung hätte ein Einspruch des HSV gegen die Spielwertung demnach nur „nur wenig Aussichten auf Erfolg. Vielmehr handele es sich um eine sehr in die Länge gezogene, aber eben legitime Form des Zeitspiels.“ Der offenbar entscheidende Grund: In der Zwischenzeit der beiden Wechsel in der 81. bzw. 82. hatte Schiri Deniz Aytekin die Partie nicht wieder angepfiffen.
Die HSV-Verantwortlichen seien sich laut dem Bericht aber ohnehin unsicher, „ob sie selbst im Falle eines eindeutigen Regelverstoßes den umstrittenen Doppel-Wechsel für einen Einspruch verwendet hätten“. Am grünen Tisch zu gewinnen hat schließlich immer einen faden Beigeschmack. Theoretisch hätte der HSV dafür aber laut DFB-Rechts- und Verfahrensordnung noch bis Mittwochabend um 23.59 Uhr Zeit.