- 26.09.2024

„Überhaupt nicht durchdacht“: Experte kritisiert das Vuskovic-Urteil

Ursprünglich hatte das DFB-Sportgericht HSV-Verteidiger Mario Vuskovic für zwei Jahre gesperrt – obwohl dieses Strafmaß bei Doping-Vorgehen gar nicht üblich ist. Gegen dieses Urteil waren dann nicht nur Vuskovic, sondern auch die Anti-Doping-Agenturen WADA und NADA (der deutsche Ableger) in Berufung gegangen, weshalb der Fall letztlich vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne landete.

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Und wie der Prozess dort endete, ist bekannt: Die Sperre für den 22-Jährigen wurde auf vier Jahre erhöht, Vuskovic darf erst Ende 2026 wieder für den HSV spielen. Dem Doping-Experten Fritz Sörgel missfällt, dass es bei Doping-Sperren keinen gesonderten Umgang mit Fußball-Profis gibt.

„Im Sanktionssystem ist ein Fehler. Dieses Urteil ist überhaupt nicht durchdacht. Man kann Einzel- und Mannschaftssportler nicht in die gleiche Bewertung nehmen“, sagte der 73-Jährige zur „Bild“. Seine Begründung: „Leichtathleten, Gewichtheber und andere Athleten können sich ganz anders fit halten als Fußballer. Der kann das Training mit der Mannschaft nicht ersetzen. Das ist eine Ungleich-Behandlung.“ Sörgel sieht das Risiko, dass Vuskovic’ Karriere bei vier Jahren ohne Teamtraining nie wieder so richtig Fahrt aufnehmen wird. Sein Idee ist daher eine Reform der Regularien bei Doping-Sperren im Fußball: „Ich würde ein Modell vorschlagen: Zwei Jahre Sperre und zwei weitere Jahre ohne Punktspiel, aber zumindest wieder mit der Erlaubnis zum Mannschaftstraining.“