- 25.02.2018

Pyro-Attacken: HSV will Täter zur Kasse bitten

Nach der Pyro-Schande von Bremen sieht sich der HSV genötigt, zu diesem feurigen Thema in besonderer Form Stellung zu beziehen. Und zwar in Form eines Interviews mit Finanzvorstand Frank Wettstein auf der Internetseite des Vereins. Die Pyro-Vorfälle im HSV-Fanblock in Bremen hatten ein extremes Ausmaß mit Spielunterbrechungen des Schiedsrichters.
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Wie haben Sie das empfunden?
Frank Wettstein: Ich habe mich maßlos geärgert, weil nicht nur die Spieldurchführung gefährdet war, sondern auch die Gesundheit von Spielern und Zuschauern. Für ein derartiges Verhalten habe ich keinerlei Verständnis. Die Leute, die so etwas machen, handeln verantwortungslos. Es soll im Rahmen der Vorfälle von Bremen zu Festnahmen gekommen sein. Wie werden Sie mit möglicherweise identifizierten Tätern umgehen? Mit jeglicher Konsequenz. Wir warten jetzt erst einmal auf das Anschreiben des DFB und werden dann Stellung zu den Vorfällen nehmen. Sollten wir wie in vergangenen Fällen mit einer Geldstrafe belegt werden, dann werden wir im Falle von identifizierten Verursachern alle juristischen Mittel ausschöpfen, um die Strafen an den oder die Täter weiterzubelasten. Die Personen, die solche Aktionen planen und durchführen, schaden unserem Klub nachhaltig. Sie nehmen Personenschäden und finanzielle Sanktionen in erheblicher Größenordnung in Kauf und müssen sich dafür verantworten. Betrachten Sie derartige Aktionen als Folge des Frusts? Aus meiner Sicht hat das mit Frust oder Rebellion nichts zu tun. Es ist kriminelles, gefährdendes Verhalten. Wir wollen so etwas nicht im Stadion erleben und haben klare Regeln aufgestellt. Entsprechend rigoros werden auch die Maßnahmen ausfallen, auch wenn es sich nur um eine kleine Personengruppe handelt, die derartige Aktionen durchführt. Bei der Heimniederlage gegen Leverkusen gab es nach dem Abpfiff einen von den Sicherheitskräften verhinderten Platzsturm im Volksparkstadion. Erwarten Sie für den weiteren Verlauf der Saison neuerliche Anfeindungen bzw. Protestaktionen? Ich möchte eines klarstellen: Ich habe großes Verständnis für die Enttäuschung unserer Fans. Sie haben in der jüngsten und auch längeren Vergangenheit sportlich viele Tiefpunkte und Rückschläge ertragen müssen. Dass das auch mal in Frust umschlägt, ist menschlich. Dennoch gibt es Grenzen. Pfiffe sind erlaubt, Gewaltandrohungen, Sachbeschädigungen und Platzstürme nicht. Wir pflegen seit jeher einen konstruktiven und vertraulichen Austausch mit unseren Fangruppen und auch mit den Ultras. Geht es aber um die Gefährdung unserer Partien oder sogar unserer Spieler und Angestellten, haben wir eine Null-Toleranz-Haltung. Entsprechend werden wir vorgehen. Unser Trainer hat es treffend formuliert: Wir brauchen jetzt keine Selbstzerstörung, sondern in dieser schwierigen Gesamtlage Zusammenhalt. Der hat uns auch in anderen schwierigen Situationen ausgezeichnet. Daran sollten wir uns orientieren.