Stein: „Warum hat der HSV seine Legenden nie zurückgeholt?“
Uli Stein gewann mit dem HSV den Europapokal, wurde zweimal Meister und holte den DFB-Pokal. Doch der frühere Nationaltorwart hat mit seinem Ex-Klub gebrochen, fällt in regelmäßigen Abständen vernichtende Urteile.
Nun ließ Stein seinem Frust in der „Sport Bild“ freien Lauf: „Der HSV war in Deutschland mal Vorreiter in Sachen Fußball. Das kann man sich heute ja leider gar nicht mehr vorstellen. Zwischen dem HSV damals und heute liegen Lichtjahre. Gucken Sie sich doch mal die Mannschaften an. Ich befürchte, dass der HSV nie wieder einen Titel holt. Es sei denn, ein Scheich kommt, der noch mehr Geld in den Verein pumpt als Investor Kühne. Aber solange es die Regel „50+1“ gibt, wird kein Scheich kommen.“ Die Probleme beim HSV sind aus Steins Sicht alle hausgemacht: „Der HSV arbeitet seit Jahren gezielt auf den Abstieg hin. Während Mannschaften wie Leipzig ihr Geld klug investiert haben, hat der HSV dieselbe Summe verbrannt. Da sind viele Totengräber unterwegs. Vergleichen Sie doch mal die Verantwortlichen der vergangenen Jahre mit denen von damals. Wer soll denn Präsident Wolfgang Klein, Manager Günter Netzer, Trainer Ernst Happel oder Kult-Masseur Hermann Rieger das Wasser reichen? Wer? Niemand! Wir hatten auf jeder Ebene Top-Leute. Das war das Erfolgsgeheimnis des HSV!“ Warum der HSV nie seine Legenden zurückgeholt hat, kann Stein nicht verstehen: „Am größten ist ja, wenn es heißt, die Legenden reden viel, sollen sie es doch besser machen. Ja, sollen wir uns selbst einstellen? Nein, das geht nicht. Viele hätten gerne für den HSV gearbeitet, die ihr Können zuvor bewiesen haben. Siehe Horst Hrubesch. Der hat beim DFB gezeigt, dass er mit der Jugend erfolgreich arbeiten kann. Warum hat man ihn nie zum HSV gelockt? Wovor haben die Angst beim HSV?“