Zehn Jahre HSV-Leid! Gravgaard: Man nennt mich „Papierkugel“
Mit Grauen erinnern sich Verantwortliche und Fans des HSV an die Saison 2008/09, als das Team innerhalb von 19 Tagen in vier Duellen mit Werder Bremen alle Chancen auf UEFA-Cup, Meisterschaft und DFB-Pokal verspielte. Eine zentrale Figur damals: Michael Gravgaard.
Der Ball war ihm auf einer von Fans auf den Platz geworfenen Papierkugel versprungen, aus der folgenden Ecke resultierte ein Treffer für Bremen, der zum Aus in Europa führte. Noch heute verfolgt den 41-jährigen Dänen diese Szene, wie er der „Bild“ schilderte. Er könne diese Erlebnisse nicht vergessen, „das ging nicht. Jedes Spiel ist Minute für Minute in meinem Kopf abgespeichert. Noch vor fünf Jahren hätten Sie mich nicht dazu befragen dürfen. Ich hätte mich umgedreht und wäre gegangen.“ Noch häufig wird der Ex-Verteidiger darauf angesprochen: „Ex-HSV-Spieler Stig Töfting nennt mich Papierkugel.“ Das Tor für Werder erzielte damals Frank Baumann, jetzt Sportchef der Grün-Weißen. „Ich habe vor anderthalb Jahren mit ihm telefoniert, als ich noch Manager bei Erstligist Randers war. Wir wollten einen Spieler leihen. Und ich hatte die ganze Zeit im Kopf: Du bist der Grund, dass meine Karriere in Hamburg nur an diesem einen Moment festgemacht wird. Ich wollte es ihm sagen, habe es dann aber doch gelassen.“