- 24.05.2019

Boldt spricht über Dieter Hecking und Roger Schmidt

Er ist der neue starke Mann im sportlichen Bereich des HSV. Jonas Boldt folgt auf Ralf Becker als Sportvorstand. Er stellte sich um 14 Uhr auf einer Pressekonferenz vor, auf der zunächst der Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen ein Statement abgab. Die MOPO protokolliert die wichtigsten Aussagen:

Köttgen über die Trennung von Ralf Becker: „Wir haben die sportlichen Ziele der Saison klar verfehlt. Deswegen haben wir Anfang der Woche im Aufsichtsrat sehr intensiv beraten. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit einem neuen Sportvorstand in die nächste Saison starten wollen. Ich habe diese Entscheidung Ralf Becker persönlich mitgeteilt. Das war mir auch sehr wichtig.“

Boldt über sein neues Engagement: „Als sich vor ein paar Tagen die Situation ergeben hat, habe ich gleich gespürt, dass es sich sehr gut anfühlt. Nach so langer Zeit bei Bayer Leverkusen, spüre ich eine riesige Vorfreude. Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen.“

Boldt über eine angebliche Einigung mit Dieter Hecking: „Meines Wissens nach gibt es keine Einigung zwischen Dieter Hecking und dem HSV. Das ist definitiv so, dass es keine Einigung mit einem Trainer gibt.“

Boldt über HSV-Trainerkandidaten: „Das werde ich hier sicher nicht veröffentlichen. Aber ich habe schon klare Vorstellungen, die ich in den nächsten Tagen angehen werde.“

Boldt auf die Frage, ob er ausschließen könne, das Hecking Trainer beim HSV wird: „Nein.“

Köttgen über die Gründe für die Trennung von Becker: „Wir haben die zweite Saisonhälfte sehr intensiv analysiert. Alles weitere sind Interna. Es ist nur fair, dass wir diese Dinge nicht nach außen tragen.“

Köttgen über die Frage, warum Becker noch auf Trainersuche gehen durfte: „Der Aufsichtsrat ist in die Trainersuche nicht involviert. Diese klare Trennung war und ist mir sehr wichtig. Das ist auch zu keinem Zeitpunkt durchbrochen worden. Ich habe Herrn Becker nicht auf Trainersuche geschickt. Das ist nicht meine Aufgabe.“

Köttgen über die Bilanz von Bernd Hoffmann: „Wir sprechen über einen neuen Sportvorstand, nicht über Bernd Hoffmann. Wir sollten uns auch auf diese Fragestellung konzentrieren.“

Köttgen über Hoffmanns Einfluss auf die Entscheidung für Boldt: „Herr Hoffmann hat seine Meinung nicht nur kundgetan. Ich habe mich für seine Meinung auch sehr interessiert. Dass man sich die Meinung des Vorstandsvorsitzenden anhört, ist in jeder Aktiengesellschaft absolut üblich.

Boldt über die Frage, ob der Aufstieg das Ziel sei: „Jeder, der mich kennt, kann sehr schnell erkennen, dass ich mit Ambitionen hierhergekommen bin. Jeder kann sich vorstellen, was das bedeutet.“

Boldt über Veränderungen im Kader: „Der Kader ist noch nicht final zusammengestellt. Der aktuelle Kader ist interessant, aber es wird da noch Ergänzungen und Veränderungen geben.“

Boldt über den HSV als Herkulesaufgabe: „Es ist definitiv eine enorme Herausforderung, aber genau deshalb habe ich diese Entscheidung auch getroffen. Ich freue mich darauf.“

Köttgen über die finanziellen Folgen der Personalentscheidungen: „Wenn wir es nicht bezahlen könnten oder es zu großen Problemen führen würde, hätten wir diese Entscheidung nicht getroffen.“

Boldt über eine weitere Zusammenarbeit mit Sportdirektor Michael Mutzel: „Ich werde hier keine Armada mitbringen. Ich hatte mit Michael Mutzel schon Kontakt und kann mir das sehr gut vorstellen, dass wir weiter zusammenarbeiten. Aber es ist zu früh, Personalentscheidungen zu verkünden.“

Boldt über ein mögliches Engagement seines Freundes Roger Schmidt beim HSV: „Ob sich Roger Schmidt den HSV antut oder nicht, diese Frage stellt sich nicht. Er hat in China einen Vertrag. Das ist aktuell kein Thema und momentan befinden wir uns ja in der Aktualität.“

Boldt über einen Spiegel-Bericht aus dem Dezember 2018, in dem ihm vorgeworfen wurde, ein Scheinangebot für den Torwart Lukasz Fabianski unterbreitet zu haben, wodurch Spielerberater eine Millionensumme kassierten: „Sicher war ich verwundert über den Artikel und die Darstellung. Eine Sache muss ich mir vorwerfen lassen, dass ich mir damals eine vorformulierte E-Mail habe schicken lassen. Dass es ein Scheinangebot war, kann ich nicht bestätigen. Ich habe eine geringe prozentuale Chance gesehen, einen Ersatz für Bernd Leno zu bekommen. Der interne Konversationsverlauf der Agentur sieht unglücklich aus. Aber beruflich hat es mir nicht geschadet.“

Boldt über seine Vertragslaufzeit: „Ich habe für zwei Jahre unterschrieben. Wenn die zwei Jahre eintreffen, wäre das schon ein großer Erfolg. Das meine ich ernst. Wenn ich mich für etwas entscheide, dann entscheide ich mich aus Überzeugung. Ob ich mich für zwei, drei oder fünf Jahre entscheide, spielt da keine Rolle.“

Boldt über die Frage, wann ein neuer Trainer kommen wird: „So schnell wie möglich. Aber es gilt, dass Qualität vor Zeit geht. Trainingsauftakt ist in vier Wochen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir bis dahin einen guten Trainer haben werden.“