- 04.06.2019

Bester kritisiert Hoffmann für Titz-Entlassung und hofft auf Konsequenzen

Der verpasste Aufstieg des HSV war eine sportliche Katastrophe. Und sie wäre nach Ansicht von Ex-Team- und Talente-Manager Marinus Bester so leicht zu verhindern gewesen, wenn man Ex-Trainer Christian Titz nicht entlassen hätte. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das nicht passiert wäre“, sagte Bester in dem Talk-Format „Kalles Verlies“ von Kalle Schwensen.

„Diesen Stimmungsumschwung, den Christian Titz in der Abstiegssaison hinbekommen hat, das musst du erst mal schaffen. Als gefühlt die Sargnägel bei uns schon eingeschlagen waren, wir fast schon abgestiegen waren, fing er plötzlich an, Fußball zu spielen. Du hast die Zuschauer begeistert“, erinnerte der 50-Jährige an die von Titz entfachte Euphorie. „Und dann ist wieder etwas passiert, wonach du beim HSV die Uhr stellen kannst. Kein Trainer kann beim HSV eine Krise – und das war ja nicht mal eine tiefe Krise, es war eine Ergebniskrise – überstehen. Du haust den Trainer raus, von dem du vorher noch behauptet hast, wir trauen es ihm zu, eine Mannschaft zu entwickeln. Auf der Hälfte drehst du wieder um. Und das ist typisch HSV“, sagte Bester und schickte etwas hinterher, dass eindeutig auch an die Adresse von Vorstands-Boss Bernd Hoffmann gerichtet war: „Dafür müssen die Leute, die dafür verantwortlich sind, hoffentlich irgendwann gerade stehen und die Konsequenzen tragen.“

Teilweise sei das ja schon passiert, sagte er und meinte die Entlassung von Sportchef Ralf Becker. Der Umgang mit Titz sei sehr zweifelhaft gewesen. „Das war keine Liebes-Hochzeit, die Vertragsverlängerung mit Christian Titz. Das hat man von Anfang an gemerkt, dass der Rückhalt an den oberen Stellen nicht gegeben ist.“