Osnabrück-Coach Thioune mit starkem Appell im Fall Jatta
Der Trainer des VfL Osnabrück, Daniel Thioune, hat eine klare Meinung zu den Einsprüchen der Zweitliga-Klubs Nürnberg, Bochum und Karlsruhe gegen die Wertung ihrer Niederlagen gegen den HSV wegen der Gerüchte, dass Bakery Jatta im Sommer 2015 unter falscher Identität als Flüchtling nach Deutschland eingereist sei. „Ich kenne die sportjuristischen Argumente, aber hier geht es für mich um ethische Werte.
Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen. Wer sechs Punkte gegen den HSV benötigt, um nicht abzusteigen, hat in den 32 Partien vorher vermutlich nicht alles richtig gemacht“, sagte Thioune der „NOZ“ und fügte hinzu: „Erst mal gibt es nicht den Ansatz eines Beweises, dass Bakery Jatta nicht Bakery Jatta ist und er sein Alter vorsätzlich falsch angegeben hat. Zum zweiten müssen wir uns doch wohl fragen, was wir ihm überhaupt vorwerfen wollen, wenn an der Geschichte irgendetwas dran wäre.“ Der VfL-Coach stellt sich klar hinter Jatta: „Es ist unsäglich, dass dieses Thema so hochkocht. Die Pfiffe der Karlsruher Fans gegen Jatta waren völlig unangemessen. Das tut dem Jungen sicherlich nicht gut, da er ständig an seine Odyssee der Flucht erinnert wird und dem Fußball auch nicht. Ich würde solche Pfiffe in Osnabrück nicht tolerieren – wobei ich davon überzeugt bin, dass es das bei unseren Fans nicht geben.“