Thomas von Heesen schießt HSV ins Champions-League-Finale
Thomas von Heesen schießt den HSV mit seinem Tor ins Champions League Finale. (Foto: Witters)
Beim HSV fiebern alle auf den Liga-Neustart nach der Corona-Krise hin. Heute vor 37 Jahren herrschte auch große Vorfreude.
Im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (heißt heute Champions League) empfing der HSV Real Sociedad. Im Hinspiel in Spanien hatten sich die Teams mit einem 1:1 getrennt. Wolfgang Rolff hatte den HSV sogar in Führung geschossen, Agustín Gajate hatte dann aber für die Gastgeber ausgeglichen. Nun kam es zum spannenden Rückspiel in Hamburg.
Die Vorfreude ist schon seit Tagen in der Stadt zu spüren. Am 20. April 1983 empfängt der HSV den amtierenden spanischen Meister Real Sociedad aus San Sebastian. In der Liga hinken die Spanier allen Erwartungen hinterher, ein Sieg gegen den HSV ist die letzte Chance, die Saison noch zu retten. Das Spiel geht hin und her. Für erste Gefahr sorgt ein Bogenlampen-Kopfball von Horst Hrubesch, doch Keeper Luis Arkonada wischt den Ball aus der Gefahrenzone. Der HSV hat ein leichtes Übergewicht und Felix Magath sorgt direkt für den nächsten Aufreger. Sein Schuss springt vom Innenpfosten wieder ins Feld. Es bleibt beim 0:0. Sogar bis tief in die zweite Hälfte.
Doch dann bricht Ditmar Jakobs endlich den Bann. Nach einer Ecke von Manfred Kaltz schraubt sich der Innenverteidiger hoch und nickt ein (75.), der HSV ist auf dem besten Weg ins Finale nach Athen. Doch San Sebastian gibt sich noch nicht auf. Nach einem langen Abschlag spielt sich der Gast in den Strafraum. Diego Álvarez zieht ab und netzt aus zehn Metern ein – die Verlängerung droht (80.).
Erneut ist es eine Kaltz-Ecke, die den HSV zum Erfolg bringt. Die Klärungsaktion der Spanier ist zu kurz. Von der Strafraumkante hält Magath mit vollem Risiko drauf. Der abgefälschte Ball landet vor den Füßen von Thomas von Heesen, der aus fünf Metern das Leder in die Maschen drischt (83.). Der Jubel kennt keine Grenzen – Finale für den HSV!
Im Finale trifft der HSV auf Juventus Turin. Felix Magath schießt den HSV bekanntlich zum Titel, aber der Held des Halbfinals heißt Thomas von Heesen. Der 21-jährige Youngster entwickelt sich in den folgenden Jahren zur festen Größe im Team der Hamburger. In seiner Bundesliga-Karriere trifft er 99 Mal im Trikot des HSV, nur Uwe Seeler erzielt mehr Tore für die Rothosen. Nach 14 langen Jahren beim HSV wechselt er im Spätherbst seiner Karriere noch für drei Jahre zu Arminia Bielefeld. Dort startet er seine Trainer-Laufbahn. Später kehrt er auch noch zum HSV zurück – 2014 ist er für ein halbes Jahr stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, 2018 für drei Monate Berater im Management. (mab)
Aufstellung HSV: Ulrich Stein – Jürgen Groh, Ditmar Jakobs, Manfred Kaltz, Bernd Wehmeyer – Jimmy Hartwig, Felix Magath, Wolfgang Rolff, Thomas von Heesen – Lars Bastrup, Horst Hrubesch